Der Altar der sanierten Kapelle auf dem Schenkenzeller Rossberg. Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder-Bote

Rossberg: Gemeinde und Haus Fürstenberg benennen je vier Mitglieder / Für Stiftung fehlt es am Kapital

Die am vergangenen Sonntag eingeweihte Rossbergkapelle soll künftig von einem Verein verwaltet werden.

Schenkenzell (lh). Durch den Verein sollen das Haus Fürstenberg als Alteigentümer und die Gemeinde als gleichberechtigte Repräsentanten auftreten. Wie Bürgermeister Thomas Schenk im Gemeinderats erinnerte, sei schon vor etwa vier Jahren beim Aufstellen eines Sanierungskonzeptes für die Kapelle "St. Georg" auf dem Rossberg überlegt worden, wie die künftige Unterhaltung langfristig erfolgen könne. Damit die Bereitschaft in der Bevölkerung geweckt werde, für den Erhalt des im Besitz des Hauses Fürstenberg befindlichen Kirchleins zu spenden, müsse das Gebäude auf einen neutralen Eigentümer übertragen werden. Zunächst sei dabei an eine Stiftung gedacht worden. Da diese Vorgehensweise ein Startkapital von circa 100 000 Euro erfordert hätte, sei diese Möglichkeit wieder verworfen worden. Es sei dann die Gründung eines Vereins ins Spiel gebracht worden. Ähnlich dem bestehenden Förderverein, der für den Erhalt der Fürstenbergischen Baudenkmäler zuständig sei. Der Verein müsse so strukturiert sein, dass das Adelshaus als Alteigentümer genauso repräsentiert sei wie die Gemeinde als Vertreterin der örtlichen Bevölkerung, schilderte der Bürgermeister. Die Mindestmitgliederzahl werde auf acht festgesetzt. Vier stelle das Haus Fürstenberg, vier die Gemeinde. Vorgeschlagen seien der Bürgermeister, der Ortsvorsteher von Kaltbrunn, ein Gemeinderats- und ein Ortschaftsratsmitglied. Der Vorteil darin bestehe, dass die Vereinsmitglieder nicht gewählt, sondern berufen würden. Dadurch rücke beispielsweise bei einem Bürgermeisterwechsel automatisch der Nachfolger in den Verein, ohne dass es einen formalen Ein- oder Austritt brauche. Auch sei so die gleiche Anzahl von Mitgliedern gewährleistet.

Die Satzung dürfe keine Formulierung für die Auflösung des Vereins enthalten, wonach die Kapelle automatisch an die Gemeinde falle. Hier bedürfe es einen speziellen Beschlusses bei der Mitgliederversammlung, so Schenk, der mit der Umsetzung bis Jahresende rechnet.

Ortsvorsteher Gerhard Schmider sagte, nach zweieinhalbjähriger Sanierung stelle die Kapelle ein sakrales Schmuckstück dar und sei vielfältig nutzbar. Für Hochzeiten und Trauerfeiern könnten Gebühren verlangt und als Rücklagen für spätere Reparaturen verwendet werden.

Allein durch den in der Nähe in Betrieb gegangenen Friedwald seien in den vergangenen Jahren viele Spenden zusammengekommen, informierte Schmider. Rat Werner Kaufmann fand die Idee mit dem Verein gut und sah dieses Vorgehen auch für die Ruine Schenkenburg denkbar. Kaufmann wollte wissen was passiere, wenn sich der Ortschaftsrat irgendwann auflöse. Dann müsse die Satzung angepasst werden. Dies stelle jedoch keinen großen Akt dar, versicherte Schenk.

Der Verein "Gemeinnütziger Verein St. Georgskapelle auf dem Rossberg Schenkenzell e.V." heißen und seinen Sitz in Schenkenzell haben. Er verfolgt den Zweck der Förderung der heimatgeschichtlichen Forschung des Roßbergs mit seiner Kapelle und der umgebenden Bebauung, den Schutz, der Pflege und des Erhalts des Kulturdenkmals sowie der religiösen Nutzung. Mitgliedsbeiträge werde keine erhoben. Die Amtszeit der Mitglieder des Vorstands dauert drei Jahre.

Der Gründung eines Vereins für die künftige Verwaltung der Rossbergkapelle befürwortete der Gemeinderat einstimmig und folgte dem Empfehlungsbeschluss des Ortschaftsrats Kaltbrunn.