Imker-Chef Martin Allgeier (Mitte), Stellvertreter Martin Janetzko (links) und Schriftführer Georg Jehle (rechts) gratulieren Bernhard Echle, der seit 40 Jahren Bienen züchtet. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Jahresversammlung: Imker aus Schenkenzell ernten reichlich Honig / Ungewöhnliche viele Milben fielen ab

Schenkenzell. Trotz Kälteeinbruch mit Minustemperaturen und Schneetreiben im April, das den Volksaufbau empfindlich störte, ernteten die Imker aus Schenkenzell und Kaltbrunn im vergangenen Jahr reichlich Honig.

Vorsitzender Martin Allgeier berichtete bei der Jahresversammlung im Restaurant "Waldblick" über die vielen Launen der Natur von Januar bis Dezember 2017, mit denen die Bienen jedoch ganz gut zurechtkamen.

Bereits Anfang Februar erwachten bei frühlingshaften Temperaturen die Völker aus ihrer Wintertraube und setzten zum ersten Reinigungsflug an, im März trugen die Bienen Pollen in vielen Farbvariationen zur Versorgung der Brut ein. Bei der ersten Durchschau der Völker wurde verhältnismäßig viel Buckelbrut festgestellt.

Schnee und Kälte im April ließen den bis dahin starken Volksaufbau jäh stagnieren, viele Obstsorten erfroren. Selbst Anfang Mai mussten die Völker noch gefüttert werden. Zuwächse von zwei Kilo je Volk und Tag ließen jedes Imkerherz im Juni höher schlagen. Die Vorzeichen für eine gute Waldtracht waren gut, wenig später wurde dunkler Waldhonig in sehr guter Qualität geschleudert.

Nach Ende der Waldtracht im Juli mussten die Imker auf der Hut sein, um den richtigen Zeitpunkt für die Varroabehandlung zu erwischen. Dies gelang nicht allen Bienenzüchtern. Laut Allgeier fielen im Oktober ungewöhnlich viele Milben ab und schon Mitte Dezember erreichten den Vorsitzenden Hiobsbotschaften mit Völkerverlusten. "Im Herbst darf sich kein Imker zurücklehnen" warnte Allgeier.

Wie Schriftführer Georg Jehle in seinem unterhaltsamen Rückblick erwähnte, seien die Imkerstammtische sehr gut besucht gewesen. Es habe immer genügend Themen und Fragen zum Hobby gegeben.

Laut Wanderwart Ulrich Wieland sind im vergangenen Jahr acht Imker mit zusammen 272 Völkern, darunter ein Bienenzüchter aus Thüringen mit 115 Völkern, aufgewandert. Solche, die auf eine Tannentracht spekulierten und zwei Wochen später kamen, seien mit leeren Kannen nach Hause gefahren, wusste Wieland.

Für Kassierer Thomas Brunnenkant war das Minus in der Jahresrechnung kein Grund zur Beunruhigung, da die Kasse über genügend Rücklagen verfügt. Wie er weiter informierte, hat sich zum 1. Januar 2018 der Versicherungsumfang geändert. Verschiedene Bereiche seien herausgefallen und müssten jetzt extra versichert werden.

Durch die zwei Jungimker Matthias und David Schmid erhöhte sich der Mitgliederstand auf 38 Imker, darunter drei Frauen. Sie betreuten 2017 insgesamt 288 Bienenvölker. Im von Martin Janetzko betreuten Lehrbienenstand wurden die anfallenden Arbeiten jeweils mit den Imkerstammtischen verknüpft. Fünf Völker hat er eingewintert und hofft auf ein gutes Frühlingserwachen.

Vorausblickend verwies Allgeier auf den Neuimkerkurs des Imkervereins Schiltach-Lehengericht, an dem auch Interessenten aus Schenkenzell teilnehmen können. Die Verlegung des Bienenfreistands an der Grundschule in den Ochsengarten oder an die Schenkenburg soll in enger Abstimmung mit Bürgermeister Bernd Heinzelmann erfolgen. Neben den üblichen Monatsstammtischen ab April sind am 10. Juni eine Wanderung mit Grillfest und ein Herbsthock am 2. September geplant. Am 27. Juli beteiligt sich der Verein wieder am Kinder-Ferienprogramm.

Für zehnjährige Bienenhaltung ehrte der Vorsitzende Imkerin Klara Gruber mit der Ehrennadel in Bronze des Deutschen Imkerbunds (DIB). Bereits seit 40 Jahren befasst sich Bernhard Echle mit der Bienenzucht und wurde mit der DIB-Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.