Schafhalter Oliver Schwab mit seiner Frau Kim und den Zwillingen Emma und Paul inmitten ihrer Schafherde auf Aasener Gemarkung. Foto: Winkelmann-Klingsporn

"Öko-Wiese" mit Unterstützung des BUND in 1980er-Jahren angepflanzt. Naturidylle bietet sich inmitten von Aasen

Die Schäferei Schwab im Donaueschinger Ortsteil Aasen ist ein Familienbetrieb mit mehreren Standbeinen: So sind Schafe mitunter auch als Landschaftspfleger nützlich.

Donaueschingen - Sie gehört inzwischen zum Aasener Landschaftsbild, die Schafherde von Oliver Schwab. Spaziergänger am Katzenrain unterhalb des Buchwaldes bleiben stehen und erfreuen sich an den ruhigen wolligen Tieren mit ihren Lämmchen und den umtriebigen kleinen Zwergziegen, die zwischen den Schafen herumwuseln.

Schon als Kind, erzählt der gelernte Schreiner und Kaufmann, habe er auf dem benachbarten Schnekenburger-Hof mit Schafen gespielt. Seit 13 Jahren hat er eigene. "Ich brauche den Bezug zu Tieren", sagt er und den habe er "mit seiner Schafherde gesucht und gefunden". Der gelernte Beruf spiele heute nur noch eine Nebenrolle.

Schafzucht ist eine tagfüllende Aufgabe

Gesucht und gefunden haben sich auch Oliver Schwab und seine Frau Kim. Sie stammt aus Haigerloch. Schon mit 14 Jahren hatte sie ihre eigenen Ziegen, ging nach dem Abitur für ein Jahr nach Australien und studierte in Furtwangen angewandte Gesundheitswissenschaften. Den ganzen Tag über und manchmal auch nachts ist das Paar mit der Versorgung der etwa 150 Tiere zählenden Herde beschäftigt. Mit dabei auf der Weide und im Stall, wo einige Jungtiere und Lämmer versorgt werden, ist immer auch ihr zweijähriges Zwillingspaar Emma und Paul.

Täglich ist Oliver Schwab bei seiner Herde, versetzt die Zäune und zieht mit seinen Tieren im Umfeld von 25 Kilometern um Aasen langsam von Weidefläche zu Weidefläche. Insbesondere in Aasen steht ein Teil der beweideten Wiesen unter Naturschutz. Dazu passt diese Art von Bewirtschaftung perfekt. Es kommt nicht zur Verbuschung, die Landschaft bleibt offen und die Artenvielfalt wird befördert. Etlichen Eigentümern, die ihre Wiesenhänge schon lange nicht mehr bewirtschaften, kommt das entgegen.

In Aasen, wo in den 1980er-Jahren am Hang oberhalb des Dorfes in Zusammenarbeit mit dem BUND heimische Obstbäume angepflanzt wurden und das Stichwort Öko-Dorf die Runde machte, passt diese Nutzung perfekt.

Damals hatte der längst verstorbene Ortsvorsteher Otto Maus mit Eigentümern die Bepflanzung mit Streuobst ausgehandelt. Zuweilen ist heute noch von der "Öko-Wiese" die Rede, für deren Pflege und Erhalt sich inzwischen die Stadt Donaueschingen und der Landschaftserhaltungsverband engagieren, das Landwirtschaftsamt Baumschnitt-Kurse anbietet und Mitglieder des BUND und engagierte Bürger das giftige Jakobs-Kreuzkraut entfernen und von der Firma Fielmann gespendete Bäume nachpflanzten.

Immer wieder Beschädigungen an der Einzäunung

Oliver Schwabs Schafe und Ziegen scheinen diese dorfnahe Idylle zu genießen. Ruhig und weit verstreut in der Landschaft halten sie das Gras kurz. Aber wenn der Schäfer seinen speziellen Lockruf tönen lässt, kommen sie schnell und dicht gedrängt in seine Nähe. Das passiert mehrmals am Tag. Schwab kontrolliert und bewacht seine Herde ständig. Mit dabei ist immer der Bordercollie Nell. Die vierjährige Hütehündin ersetzt fünf Personen, lobt Schwab seine perfekte Mitarbeiterin.

Aber er hat auch schlechte Erfahrungen gemacht. Diebstahl und Beschädigungen an der Einzäunung sind ärgerlich und kostenträchtig. Darum ist er auch jedem Spaziergänger dankbar, der die Herde interessiert und aufmerksam wahrnimmt und auf diese Weise mögliche Übeltäter vielleicht verschreckt oder ihm sogar eine schnelle Warnung übers Smartphone zukommen lässt.

Seine Deutschen Schwarzkopfschafe (Merinoschafe) und die hübschen Zwergziegen kommen mit dem Klima auf der Baar gut zurecht. Es sind perfekte Rassen im Hinblick auf die Pflege der Flächen. Sie halten Triebe kurz und sorgen so für eine optimale Landschaftspflege.

Das Wohl seiner Schafe steht für Oliver Schwab von Anfang bis Ende an erster Stelle. Immer wieder müssen einige Tiere geschlachtet werden. Er fährt sie dann selbst zum kleinen Schachthaus und bleibt bis zur Tötung neben ihnen. Seine Frau Kim kümmert sich um die Vermarktung des Fleisches und plant für das neue Jahr ein besonderes Angebot, Kurse zu Bauernhofpädagogik und Naturerleben.

Oliver Schwab züchtet seit mehr als zehn Jahren Schafe. Laut Webseite umfasst sein Betrieb momentan circa 125 Mutterschafe, drei Zuchtböcke, 15 Ziegen und deren Nachzucht. Die Rasse des Schwarzkopfschafes gefallen seiner Frau und ihm optisch am besten. Wer sich für die Erlebniskurse von Kim Schwab interessiert oder Bio-Schaf- oder Ziegenfleisch aus der Aasener Schäferei Schwab erwerben möchte, kann unter der Telefonnummer 0176/38 19 10 04, der Mail-Adresse: Info@schaeferei-schwab.de oder unter www.schaeferei-schwab.de Kontakt aufnehmen.