Ratten zählen zu den gefürchtetsten Schädlingen: In Balingen geht der Bauhof mit Hilfe von Giftködern gegen die Tiere vor. Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Sie tummeln sich in der Kanalisation, in Mülltonnen und an Gewässern: Wie in Balingen gegen die Schädlinge vorgegangen wird.

Vielerorts in der Region nimmt die Rattenpopulation zu. Ratten sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, doch immer häufiger werden die Tiere auch tagsüber gesichtet. Ratten pflanzen sich schnell fort, und können zudem gefährliche Krankheiten übertragen. Auch die Stadt Balingen kämpft gegen die Schädlinge an.

Wie groß ist die Rattenpopulation in Balingen?

Laut Jürgen Luppold, dem Pressesprecher der Stadt, gebe es keine konkreten Zahlen zur Rattenpopulation in Balingen. Ebenso wenig werde über die gemeldeten toten Ratten Buch geführt. Daher gebe es auch keine Statistik darüber, wie sich die Zahl der Ratten in der Stadt über die Jahre entwickelt habe.

Wo sind die Ratten-Hotspots in der Stadt?

„Ratten halten sich überwiegend im Bereich von Gewässern, in der Kanalisation und in Bereichen auf, wo Essensreste gelagert werden“, weiß Luppold. Herumliegende gelbe Säcke seien für die Tiere ein willkommenes Buffet, ebenso holen sie sich aus offenen Müll- und Biotonnen oder aus Komposthaufen ihre Leckereien.

Wie wird im öffentlichen Raum gegen Ratten vorgegangen?

Laut Luppold werden im öffentlichen Raum vom städtischen Bauhof regelmäßig Giftköder ausgelegt. Diese werden meist in den Einlaufschächten der Kanalisation installiert. Denn das Kanalsystem diene den Tieren als Rückzugsort, ohne, dass sie dort natürliche Feinde zu befürchten haben.

Für Menschen oder andere Tiere seien die Giftköder aber ungefährlich: Die Giftköder-Boxen seien so konzipiert, dass keine Gefahr für andere Lebewesen – außer für die Ratten – besteht.

Wer in Balingen eine Ratte im öffentlichen Rum sichtet, sollte dies laut Luppold beim Amt für öffentliche Ordnung anzeigen. Die Stelle veranlasse dann weitere Maßnahmen, um die Schädlinge an der Fundstelle zu bekämpfen.

Was passiert mit einer Ratte auf dem eigenen Grundstück?

Bei der Entfernung muss unterschieden werden, wo sich das Tier befindet. Auf privaten Flächen sei nicht die Stadtverwaltung, sondern der Grundstückeigentümer für die Rattenbekämpfung zuständig. Sofern ein Rattenbefall auf privaten Grundstücken festgestellt wird, sei der Eigentümer verpflichtet, gegen die Tiere vorzugehen. Hinweise auf einen Rattenbefall seien beispielsweise Spuren wie Rattenkot, Nester, Nagespuren und tote Tiere.

Aufgefundene tote Ratten sollten laut Vorgaben der Stadtverwaltung sofort beseitigt werden und Rattenlöcher sowie „Durchtrittstellen mit geeigneten Mitteln verschlossen werden.“ Entweder eigenständig, oder durch das Hinzuziehen eines professionellen Schädlingsbekämpfers. Bei der Entfernung der Ratten sollte darauf geachtet werden, dass die Gesundheit von Menschen und geschützten Tieren nicht gefährdet werden.

Wieso sind Ratten ein Problem?

Ratten zählen zu den gefürchtetsten Schädlingen in Deutschland. Sie können duzende von Krankheiten übertragen. Kot und Urin der Tiere führen nicht nur zu Geruchsbelästigungen: In den Hinterlassenschaften kann beispielsweise auch nach Tagen noch das Hantavirus lauern, das Kreislauf und Nieren schädigen kann.

Deshalb ist bei der Beseitigung besondere Vorsicht geboten. Kammerjäger raten hierbei: gut lüften, Schutzmaske tragen und keinen Staub aufwirbeln.