Das Salzbergwerk Stetten erkundet mögliche neue Steinsalz-Vorkommen. Auch die Arbeiten gegenüber des Clara-Stollens gehen voran. Foto: Kauffmann

Mit welchen Salzmengen ist südöstlich des Stettener Bergwerks noch zu rechnen? Der Betreiber hofft, auf Vorkommen zu stoßen, die für die nächsten Jahrzehnte ausreichend sind.

Diese Woche sollen die Erkundungsarbeiten des Salzbergwerks Stetten beginnen und Anfang Oktober abgeschlossen sein, teilt Christof Bachmair, Pressesprecher der Wacker Chemie AG, die das Bergwerk betreibt, mit.

Der Beginn Vorangekündigt worden waren die Arbeiten bereits zu Jahresbeginn. Jetzt, mit Auslaufen der Vogelbrutzeit, geht es bei der Erkundung möglicher neuer Salzvorkommen an die Umsetzung. Die Arbeiten laufen rund um den vom Salzbergwerk über zwei Kilometer entfernten Warrenberg und sollen wichtige Erkenntnisse bringen.

Die Sperrungen Dafür müssen zeitweise Wege in Anspruch genommen und die betreffenden Bereiche während der Messungen abgesperrt werden. „Bei den Wegen, die im Zuge der Erkundungsarbeiten zeitweise gesperrt werden, handelt es sich um insgesamt drei Wald- und Feldwege, die keine spezielle Bezeichnung tragen. Zwei der Wege liegen im Bereich des Warrenbergs, ein Weg befindet sich im Mittelsbachtal“, sagt Bachmair. Jeder der Wege werde für etwa ein bis zwei Wochen in Anspruch genommen. Mit den jeweiligen Grundstückseigentümern seien die dafür notwendigen Absperrungen abgestimmt, ebenso seien die Bürgermeister, die Ortsvorsteher sowie die zuständigen Revierförster von den Arbeiten informiert.

Das Vorgehen Auf ihnen werden in dieser Zeit Löcher in den Boden gebohrt, in die dann kleine pyrotechnische Ladungen eingebracht werden, die von der Stärke her mit größeren Feuerwerkskörpern vergleichbar seien. Durch das Zünden dieser Ladungen werden Impulse erzeugt. Diese werden an unterschiedlichen Gesteinsschichten unterschiedlich reflektiert, was von Geophysikern gemessen wird.

Das Ziel Ziel der Erkundungsarbeiten sei es, herauszufinden, mit welchen Salzmengen südöstlich der bisherigen Bergwerksfläche zu rechnen ist. „Wie groß die Mengen sind, lässt sich erst nach Abschluss der Erkundung genauer sagen, doch wir hoffen auf Lagerstättenvorräte, die für mehrere Jahrzehnte ausreichen“, führt Bachmair fort.

Die Verwendung Einen wesentlichen Teil des in Stetten abgebauten Steinsalzes verwende Wacker zur Herstellung von Chlor, das als Rohstoff beziehungsweise als Hilfsstoff für viele ihrer Produkte benötigt werde. Weitere große Abnehmer seien Straßenmeistereien und Handelsunternehmen im süddeutschen Raum, die das Stettener Salz als Streusalz verwenden, so Bachmair.

Die Arbeiten direkt am Eingang zum Stollen

Aktueller Stand
Im Salzbergwerk Stetten hat es in den vergangenen Wochen zudem umfangreiche Bauarbeiten im Bereich der Einfahrt in den Clara-Stollen und gegenüber beim Versandbüro gegeben. „Hier wurde inzwischen das Gebäude abgerissen, in dem früher das Versandbüro untergebracht war und die ehemals erhöhte Fläche, auf der das Gebäude stand, wurde der umgebenden Fläche angeglichen“, berichtet Bachmair.

Asphaltierungsarbeiten
Darüber hinaus seien Reparatur- und Angleichungsarbeiten auf beiden Seiten der B463 durchgeführt worden. Derzeit laufen die Asphaltierungsarbeiten mit einer mehrwöchigen Unterbrechung durch die Betriebsferien der Baufirma, so Bachmair. Bis Ende September würden diese Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen sein.