Tausende Gäste vergnügen sich täglich im Europa-Park. Zwischen einer Besuchergruppe und Sicherheitsleuten des Parks hat es jetzt Ärger gegeben. Foto: pse/dpa

Türkische Gruppe und Security geraten aneinander. Freizeitpark wird Rassismus vorgeworfen.

Rust - Auf der Facebook-Seite des Europa-Parks finden sich zahlreiche Äußerungen begeisterter Besucher. Doch eine Frau mit türkischem Namen übt in einem Beitrag von Montagvormittag harsche Kritik: "Es kann nicht sein, dass Nazi-Äußerungen von der Security geduldet werden. Jeder, der Eintritt bezahlt, darf sich amüsieren, egal was für eine Ethik, Herkunft, Farbe oder Religion."

Was war passiert? Der Sicherheitsdienst des Parks hatte am Sonntag, 21. Mai, einen Besucher hinausgeworfen, der sich offenbar danebenbenommen hatte. Das Freizeitunternehmen spricht in einer Stellungnahme von "wiederholten Aggressionen gegenüber Mitarbeitern". Aufgrund "mehrerer Verstöße gegen die Parkordnung" habe man vom Hausrecht Gebrauch gemacht und den Gast des Parkgeländes verwiesen.

Allerdings war der renitente Besucher Teil einer größeren Gruppe, die nicht tatenlos zusehen wollte, wie ihr Freund hinauskomplimentiert wurde. Es kam zu Rangeleien, woraufhin der Park die Polizei verständigte. Für die gesamte Besuchergruppe, die mit dem Sicherheitsdienst aneinandergeraten war, endete der Parkbesuch vorzeitig.

Resultat: Mehrere Anzeigen wegen Körperverletzung, die sich sowohl gegen Mitglieder der Besuchergruppe als auch gegen den Sicherheitsdienst des Freizeitparks wenden. Man sei noch mit den Ermittlungen beschäftigt, so die Auskunft des Polizeipräsidiums Offenburg am Montag gegenüber unserer Zeitung. Insgesamt habe man die Personalien von rund 30 Menschen aufgenommen, die nun befragt werden müssten.

Während die Polizei noch ermittelt, scheint für andere schon festzustehen, was sich zugetragen hat: Mitglieder der Besuchergruppe haben in sozialen Medien verbreitet, dass Parkmitarbeiter sich ihnen gegenüber fremdenfeindlich geäußert hätten. Eine Anschuldigung, die auf türkischsprachigen Seiten im Internet die Runde gemacht und unter anderem zu der negativen Bewertung auf  der Facebook-Seite des Europa-Parks geführt hat.

Der Park hat auf die Anschuldigungen im Internet in einer Stellungnahme reagiert: "Der Europa-Park heißt Gäste aller Nationalitäten, Kulturkreise und Religionen willkommen. Als Ort des friedlichen Miteinanders betrachten wir die Vielfalt unserer Besucher aus der ganzen Welt als Bereicherung. Ein schöner Aufenthalt für alle Gäste ist nur bei gegenseitiger Rücksichtsnahme möglich, zu der auch der Respekt gegenüber Mitarbeitern und anderen Gästen gehört. Wir bedauern außerordentlich, dass es zu diesem Konflikt gekommen ist und haben vollstes Vertrauen in die Polizei, dass der Sachverhalt wahrheitsgmäß aufgeklärt wird."

Im Internet kursiert ein Video, das zeigt, wie der renitente Besucher vom Sicherheitsdienst zum Ausgang geführt wird. Ein Fehlverhalten der Parkmitarbeiter ist nicht zu erkennen. Außerdem findet sich auf der Facebook-Seite des Freizeitunternehmens auch die Wortmeldung eines Zeugen, der den Park deutlich in Schutz nimmt.

Der Mann schreibt: "Wie ich festgestellt habe, besitzt der Park auch einen sehr guten und aufmerksamen Sicherheitsdienst, der trotz brisanter Umstände immer die Ruhe bewahrt hat. Hierbei muss ich anmerken, dass das Verhalten der türkischen Gruppe unter aller Sau war."