Europa-Park-Inhaber Roland Mack hat sich erstmals zu Wort gemeldet. Screenshot: Twitter EP

Nach Brand: emotionale Botschaft von Europa-Park-Chef Mack. Ärger wegen Drohnenflugs.

Rust - Sechs Tage nach dem Großbrand im Europa-Park hat sich am Freitag erstmalig die Betreiberfamilie öffentlich gemeldet. Inhaber Roland Mack dankte in einer emotionalen Video-Botschaft den Rettungskräften, Besuchern und Fans.

"Schwere Stunden sind hinter uns", sagte Roland Mack am Anfang des 1:39 Minuten langen Video-Clips, den der Europa-Park am Freitagvormittag auf seinem Twitter-Kanal veröffentlichte. Für ihn sei der Brand und dessen Ursache nach wie vor unklar – "ein dramatischer Vorfall", der dazu führe, dass der Park "eine schwere Phase zu überstehen" habe.

"Unser Herz hängt an der Piratenfahrt"

Vor den Kaffeetassen im holländischen Themenbereich, den sogenannten Koffiekopjes, die nach der Beinahe-Katastrophe vom Samstagabend nun wieder in Betrieb genommen wurden, sieht man Mack in einem blauen Sakko. "Wir arbeiten hart an neuen Konzepten." Der Freizeitpark mit jährlich mehr als 5,6 Millionen Besuchern sehe sich "gewappnet für die Zukunft, unser Herz hängt auch am holländischen Dorf, unser Herz hängt an der Piratenfahrt", sagte Mack.

Viele Besucher und vor allem Europa-Park-Fans haben in sozialen Medien in der vergangenen Woche gemutmaßt, wie es mit der beliebten Piratenfahrt nun weiter gehe. Ein originalgetreuer Wiederaufbau der 1987 errichteten Attraktion "Piraten in Batavia" kann dabei aber ausgeschlossen werden. Mack betonte in seiner Video-Nachricht, dass sein Team sukzessive nach vorne arbeite, schließlich soll "in Kürze der Park auch wieder in voller Pracht zu erleben" sein. Konkret soll bald auch das Fjord Rafting wieder eröffnet werden.

Mit dem Wort "außerordentlich" bedankte sich Mack bei Feuerwehr, Polizei und THW. Ohne die Anteilnahme der Besucher unerwähnt zu lassen. "Das Aufmunterndste überhaupt sind Ihre positiven Kommentare und das Gefühl, eine Fangemeinde hinter sich zu haben, die uns Kraft und Stärke gibt", sagte Mack in Richtung der Fans und Besucher. Seine Botschaft wurde am Freitag mehrere Tausend Mal angesehen.

Unterdessen gehen die Ermittlungen der Kriminalpolizei weiter; keine Hinweise gebe es derzeit allerdings auf Brandstiftung, sagte die zuständige Polizei in Offenburg. "Momentan tragen wir die bisherigen Erkenntnisse zusammen."

Video des Feuers landet bei Youtube

Gegen einen privaten Piloten ist wegen eines nicht angemeldeten und daher unerlaubten Drohnenflugs (Verstoß gegen die Luftverkehrsordnung) über die Brandstelle ein Bußgeldverfahren beim Landratsamt Ortenau eingeleitet worden. Der Pilot hatte unmittelbar nach Ausbruch des Großfeuers seine Drohne aufsteigen lassen, machte ein Video und stellte dieses dann auf die Internetvideoplattform Youtube. Spektakuläre Aufnahmen des Flammen-Infernos waren zu sehen.

Diese waren aber illegal, denn er habe nicht den erforderlichen Seitenabstand von 100 Metern bei Unfällen oder Einsatzstellen eingehalten, der gesetzlich vorgeschrieben ist. Wie die Polizei mitteilte, habe die Drohne aber nicht die Rettungsarbeiten behindert.

Zudem ist der Pilot, dessen Identität die Polizei nun kenne, über Menschenmengen geflogen, was auch illegal ist. Zu guter Letzt hat der Europa-Park keine Genehmigung für den Überflug erteilt, was nötig gewesen wäre, da der Start- und Landepunkt sich auf dessen Grundstück befand. Dem Piloten droht jetzt ein dreistelliges Bußgeld.