Revierförster Karlheinz Mertens erklärt die Pumpe im Entnahmeschacht Foto: Vögele

Die NABU-Ortsgruppe Oberndorf/Sulz hatte zu einem Rundgang mit dem Revierförster Karlheinz Mertes eingeladen.

Bei idealem Wetter traf sich die Gruppe Interessierter zu einer Wald- und Flurbegehung am alten Nasslagerplatz an der L 424 in Richtung Fischingen. Dieser war auch gleich das erste Thema. Er wird aufgelöst und künftig eine Photovoltaik-Anlage tragen.

Durch seine Lage am Neckar und an der Straße war der Platz ideal. Es lagerten dort bis zu 10 000 Quadratmeter Holz aus dem Staatswald, die besprengt wurden. Der Borkenkäfer sollte so ferngehalten werden. Gut 150 Meter blaue Wasserrohre seien verlegt worden, beschreibt Mertens den Bau der Anlage.

Von Interesse waren das Kernstück, der Verteilerkasten mit Regensensor, an der Bahnunterführung. Die Steuerung läuft über vier Intervalle. Um Strom und Wasser zu sparen, wurde ständig nur über ein Intervall teilbewässert.

Werftkäfer macht Sorgen

Auch einen Blick auf die Pumpe im Entnahmeschacht am Neckarufer konnten die Teilnehmer werfen. Erscheint auch das beregnete Holz schwarz und angegriffen, wird es in der Trockenanlage wieder hell und wertvoll. Negativ sei allerdings der neu aufgetretene Werftkäfer, der sich auf nasses Holz spezialisiert habe.

Um auf Katastrophen vorbereitet zu sein, seien Lagerplätze wie dieser nötig, so Mertes. Einen möglichen neuen Platz könne die Wiese oberhalb bieten. Auch andere Standorte im Stadtgebiet wären möglich.

Aufgeklärt wurde auch der Zusammenhang zwischen Lagerstätte und Vorratshaltung der Sägewerke und der Holznutzung als kommunale Einkommensquelle. Weitere Themen waren die Verkehrssicherheit an der Landstraße, Bewirtschaftung im Privatwald und hitzeresistentere Baumarten.

Wasserprobleme und Bodenerosion

Zum Schluss wurde im Gewann Ersten das Filetstück präsentiert, eine gelungene Maßnahme der Umwandlung. Der dortige Fichtenwald wurde in einen Buchen- beziehungsweise Seggenwald umgewandelt. Wasserprobleme und Bodenerosion des Kalkschutthanges machten diese Maßnahme nötig.

Aus einem Hektar wurden 550 Quadratmeter Holz entnommen. Gepflanzt wurden 100 Elsbeeren, 100 Wildbirnen, 100 Speierlinge, 200 Rotbuchen, 200 Traubeneichen und 75 Maulbeeren. Einziger Schönheitsfehler: Die Setzlinge wurden in Plastikrohren gepflanzt. Künftig würden Holzrohre verwendet, war von Mertes zu hören.