Unerwartet deutlich setzten sich die Cracks des RC Rottweil (Gelb-schwarze Trikots) beim Stuttgarter RC durch. Foto: Rudolf

Rugby: Kapitän Tobias Oswald führt sein Team zum 61:0-Sieg gegen den Stuttgarter RC in Zweiter Bundesliga. 

In überlegener Manier und mit einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Rückrundenspiel siegte der RC Rottweil beim Stuttgarter RC mit 61:0 (26:0).

Der RCR behauptet damit den zweiten Rang in der 2. Bundesliga Süd. Mit einer geschlossen starken Vorstellung gegen das Team aus der Landeshauptstadt machten die "Schwarz-Gelben" das mit Spannung erwartete Derby zu einer erstaunlich einseitigen Angelegenheit, das unter der sehr guten Leitung des Heidelberger Schiedsrichters Thomas Bollian stand.

Bei sommerlichen Temperaturen präsentierten sich die RCR-Cacks als homogenes Team, das sich nur in den Anfangsminuten stürmischen Angriffen der Stuttgarter erwehren musste. Die RCR‘ler organisierten ihr Spiel strukturiert und kreierten eine Drangphase auf die andere. Überlegen konnten die Stürmer das Spiel mit offenen Gedrängen nach vorne bringen und gewannen viele Standardgedränge und Gassen. Auch die Verteidigung überzeugte und schaffte es konsequent die Verteidigungslinie aufzubauen.

Die Ballträger des SRC wurden tief angegriffen und deren Spielaufbau so fast durchgängig gestört. Es gelang den RCR-Cracks den Druck aufrecht zu erhalten und die SRC‘ler für weite Teile des gesamten Spiels in ihrer Hälfte einzuschnüren. Die Durchschlagskraft der gezeigten Spielzüge mit zum Teil mehreren aufeinanderfolgenden Aufnahmen in offenen Gedrängen bereitete die Grundlage der überlegen herausgespielten Versuche.

Voraus gingen nach Spielöffnung fast durchweg kraftvolle Sprints durch die nachlässige, aber auch überforderte Stuttgarter Verteidigung. Solche sehenswerte Läufe gelangen u. a. den Innen-Drei-Vierteln Costi Croitoru und Antoine Essomba, den Stürmern Swen Engelhardt, Robert Lehmann, Leonardo Faria, Petre Ababei, Markus Brausam und Michael Oswald sowie die beiden Außen-Drei-Viertel Fabian Schüler und Rui da Silva, die dann frei laufende Mitspieler anspielen konnten.

Den "Versuchsreigen" eröffnete Nationalspieler Robert Lehmann (3.-Reihe-Stürmer), der schon in der 3. Minute das "Ei" im Malfeld ablegen konnte. Nach der Erhöhung von Costi Croitoru stand es 7:0. Wenig später agierte der RCR wieder vor der Mallinie der SRC’ler, die in der Defensive nach einem regelwidrigen Griff an den Hals ("Hochhalten") einen Strafversuch zum 0:14 hinnehmen mussten. Mit weiteren Versuchen der Drei-Viertel-Spieler Antoine Essomba und Fabian Schüler sowie weiteren Erhöhungen durch Costi Croitoru sorgten zum Seitenwechsel für eine 26:0-Führung der Gäste.

In der zweiten Spielhälfte setzten die "Schwarz-Gelben" nach einer Reihe von Auswechslungen ihr dominierendes Spiel fort und in regelmäßigen Abständen konnten sie ins Malfeld der SRC’ler einlaufen. Zunächst war es wieder Fabian Schüler, dann der eingewechselte Schlussspieler Emmanuel Mora, der Innen-Drei-Viertel Antoine Essomba und der 3. Reihe-Stürmer Leonardo Faria, die erfolgreich ablegen konnte. Den letzten Versuch legte wiederum Antoine Essomba. Insgesamt kamen die "Schwarz-Gelben" aus Rottweil beim 61:0-Endergebnis zu neun Versuchen und zu sieben Erhöhungen durch Costinel Croitoru.

RC Rottweil: Max Eigenmann, Lucian David, Swen Engelhardt, Noah Volkers, Petre Ababei, Robert Lehmann, Michael Oswald, Leonardo Faria, Markus Brausam, Martin Storck, Richard Nothwang und Markus Wiener (alle Sturm); sowie Martin Ross, Stephan Holpp, Costi Croitoru, Antoine Essomba, Rui Da Silva, Fabian Schüler, Tobias Oswald, Emmanuel Mora, Marian Toader und Jörg Hügel (alle Verbindung und Drei-Viertel).

Trainerstimme

Gustavo Lopez (Trainer RC Rottweil):

"Es lief wie geplant und taktisch konnten vieles umsetzen. Der Sturm und die Verteidigung überzeugten gleichermaßen – insgesamt eine tolle geschlossene Mannschaftsleistung. Die Auswechselspieler haben sich sehr gut im zweiten Durchgang eingefügt. Wenn wir schnell nach vorne gespielt und dann in die Breite geöffnet haben, waren wir besonders gefährlich. Wir beherrschten klar den Gegner und kamen zu schön herausgespielten Abschlüssen. Gut konnten wir von der Defensive in die Offensive umschalten und das Spiel sowohl mit dem Sturm wie auch der Drei-Viertel-Reihe gestalten."