Die Cracks des RC Rottweil (gelbe Trikots) ließen sich auch in München nicht aufhalten. Foto: Rudolf

Rugby: Zweitligist setzt sich beim RC Unterföhring mit 21:17 durch.

Es ging heiß her an diesem windigen frühlingshaften Märzsamstag am Rande der bayrischen Landeshauptstadt. Der RC Rottweil kam beim RC Unterföhring in der 2. Bundesliga Süd zu einen 21:17-Erfolg.

Für beide Teams war es das erste Spiel in diesem Jahr, entsprechend diffus waren die Erwartungen im Hinblick auf das Spielverständnis und die körperliche Verfassung nach der langen Winterpause. Mit Beginn war klar, dass sich die 30 Spieler auf dem Feld nichts zu schenken hatten. Die Tackles waren hart, jeder Ball wurde umkämpft und vor allem die Stürmer waren auf beiden Seiten stark gefordert.

Die Bayern setzten sich gleich zu Beginn des Spiels in der Rottweiler Hälfte fest und hätten bereits nach vier Minuten nach einem Straftritt zur Gasse in Führung gehen können. Den Gästen gelang es sich aus dieser Situation aber befreien.

Nach diesem "Wachrüttler" konnten sich die RCR’ler in gleicher Manier in der gegnerischen Hälfte festsetzen und kontrollierten das Spiel. Nach einem gut angesetzten offenen Gedränge legten die "Schwarz-Gelben" den ersten Versuch, der vom gut leitenden Schiedsrichter Markus Wickop jedoch nicht anerkannt wurde.

Nach dem fälligen 5-Meter-Gedränge schoben die RCR’ler den Gegner an die Mallinie und nach mehreren offen Gedrängen konnten Markus Brausam und Michael Oswald gemeinsam den ersten Versuch legen. Schlussspieler Costinel Croituru sorgte mit der Erhöhung zur 7:0-Führung. Mit gut aufgebauten Angriffen konnte der RCR das Spielgeschehen überwiegend in der gegnerische Platzhälfte halten, doch etliche seitliche Spielverlagerungen, aber auch der eine oder andere leichte Fehler nach ungenauen Pässen und Fangfehler (Vorwürfe) konnten nicht in Richtung des gegnerischen Malfeldes umgesetzt werden. In den offenen Gedrängen profitierten die Stürmer des RCU von ihrer konsequenten Abwehrarbeit und konnten sich so immer wieder aus diesen für sie brenzligen Situationen befreien.

Nach einem gelungenen Kick ins Seitenaus ins Viertelfeld der RCR’ler konnten die Bayern nach einer Gasse und Anspiel auf die Hintermannschaft ihren ersten Versuch legen. Nach der Erhöhung stand es Mitte der ersten Halbzeit 7:7. Wenige Minuten später gingen sie nach einem verwandelten Straftritt mit 10:7 in Front. Noch in der Nachspielzeit kamen die RCR’ler wieder heran: Einen schnellen Sturmangriff mit Petre Ababei, Noah Volkers und Swen Engelhardt konnten die Gäste kurz vor dem Malfeld nicht stoppen und Leonardo Faria konnte in seinem ersten Spiel für den RCR das "Ei" zum 10:12 ablegen. Costinel Croituru sorgte mit der Erhöhung zum 10:14-Halbzeitstand.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit drängten die Platzherren offensiv nach vorne, erhöhten noch einmal Tempo, aber auch den Körpereinsatz – sie wollten das Spiel entscheiden. Die RCU‘ler drängten die "Schwarz-Gelben" mit viel Aufwand immer wieder in deren eigene Hälfte zurück. Die Hintermannschaft hatte mehr zu tun, als ihnen lieb war. Sie konnten sich nur mit langen Kicks Platz für eigene Angriffe verschaffen. In der 60. Minute waren die RCR‘ler nicht zu stoppen und konnten durch Verbinder Emmanuel Mora mit 19:10 in Führung gehen und Costinel Croituru sie mit dem Erhöhungskick auf 21:10 ausbauen. Vorausgegangen waren mehrere offene Gedränge nach einer gewonnen Gasse.

Emmanuel Mora täuschte eine Öffnung nach außen an fand aber die Lücke und legte unter den Stangen ab. Eine spannende Schlussphase bahnte sich an. Die ambitionierten Gäste wollten sich mit der drohenden Niederlage nicht abfinden und machten noch einmal alle Kräfte frei. Auf der anderen Seite hätten die "Schwarz-Gelben" aufgrund des Vorsprungs selbstbewusst weiter spielen können – doch durch etliche leichte Passfehler machte sich immer wieder Unruhe breit.

So war es auch in der Schlussminute: Die Bayern kamen nach einem weiten Befreiungskick in Ballbesitz und konnten nach mehreren Anspielen und nur halbherziger Verteidigung der "Schwarz-Gelben" durchbrechen und zum 21:15 ablegen. Nach der Erhöhung gelang es den Gastgebern noch zum 17:21-Endstand zu verkürzen.

RC Rottweil: Markus Brausam Swen Engelhardt, Ladislau Szani, Martin Storck, Petre Ababei, Noah Volkers, Michael Oswald, Leonardo Faria, Richard Nothwang, Max Eigenmann und Markus Wiener (alle Sturm); sowie Emmanuel Mora, Tobias Oswald, Stephan Holpp, Antoine Essomba, Jörg Hügel, Rui Da Silva, Fabian Schüler, Berard Tsang, Sebastian Wilde und Marian Toader (alle Verbindung und Drei-Viertel).

Stimmen

Gustavo Lopez (RCR-Trainer):

"Das Spiel hatte alles, was ein gutes Rugbyspiel haben muss: Zwei engagierte Teams, eine bis zum Schlusspfiff kräftezehrende und hart geführte Auseinandersetzung auf beiden Seiten. Wir haben gewonnen, doch gab es nach der der langen Pause noch viel Sand im Getriebe. Wir müssen mehr aus unseren Möglichkeiten machen. Unser Spiel war nicht immer solide und sicher – in der Anfangsphase vor allem noch zähflüssig und in der Schlussphase etwas zu hektisch. Insgesamt war es trotz allem eine gute Mannschaftsleistung. Konditionell und athletisch haben wir die Winterpause gut genutzt. Darauf lässt sich aufbauen."