Der Bildhauer Frieder Preis begleitet das Kunstprojekt und gibt den Schülern Tipps für ihre Arbeit. Fotos: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: ­Kinder-Kunst-Projekt der Kunststiftung Erich Hauser in der Werkhalle kommt bei Schülern bestens an

Es fehlt eigentlich nur noch die richtige Musik und Meeresrauschen, dann wäre in der Werkhalle der Kunststiftung Erich Hauser perfektes Südseefeeling angesagt.

Rottweil. Seit Montag wird im Rahmen des diesjährigen Kinder-Kunst-Projektes mit dem Titel "meine – deine – unsere Insel", das durch einen privaten Sponsor, die Göppinger Stiftung "Erlebnis Kunst" sowie durch die Firma Georg Müller, die den Sand geliefert hat, ermöglicht wurde, in der Werkhalle des Stahlbildhauers Erich Hauser eifrig gearbeitet.

In der Mitte der Halle sind 16 Kubikmeter Sand aufgehäuft, die zwischenzeitlich zu einer begehbaren Insel geworden sind. Befestigte Stufen, die die Schüler selbst gefertigt haben, ermöglichen eine leichte Erkundung des Areals. Dort gibt es allerlei zu entdecken. Es gibt Behausungen, die mit Efeu und anderem Blattwerk hübsch ausstaffiert sind, Lagerfeuer, Totempfähle und viel Zierrat.

Viele gute Ideen

Am Strand haben zudem zahlreiche Flöße angelegt, mit denen die Inselbewohner ihr Domizil erreichen können. Stück für Stück wächst die Insel. Jede Schulklasse bringt ihre eigenen Vorstellungen mit ein. Bildhauer Frieder Preis begleitet das Projekt und freut sich über die vielen guten Ideen der Kinder. "Die Schüler gehen die Sache ganz unterschiedlich an. Während die einen gleich den Sandberg für sich erobert haben, haben sich andere eher mit dem Drumherum beschäftigt", erzählt er. Jede Klasse arbeitet für sich. Immer einen halben Tag lang sind die Schülerinnen und Schüler am Werk. So entsteht schließlich ein Gesamtkunstwerk. An den Werkbänken wird gesägt und geschnitzt, zwei Mädels höhlen gerade einen Baumstamm aus. "Das soll einmal ein Boot werden", sagen sie. Vor ihnen dürfte noch eine ganze Menge Arbeit liegen. Sie haben Spaß dabei. Und auch die Klassenlehrerin der Achtklässler aus der Maximilian-Kolbe-Schule, Kathrin Nowinski, ist ganz begeistert.

Schule mal anders

"Meine Klasse war bereits im vergangenen Jahr dabei, und ich finde dieses Angebot ganz wunderbar. So können die Kinder Schule einmal ganz anders erleben", schwärmt sie. Sie sei zwar nicht Kunstlehrerin, aber das sei auch gar nicht notwendig, da das Projekt ja von einem Künstler angeleitet und begleitet werde. Es sei schön zu sehen wie kreativ die Schüler sind. Und ihre Achtklässler sind ebenfalls sichtlich begeistert.

Gemeinsam mit Helmut Limburger vom Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GWHRS) in Rottweil hat Heiderose Langer, die Geschäftsführerin der Kunststiftung, das Projekt konzipiert. Die beiden schauen den Schülern fasziniert bei der Arbeit zu und freuen sich, dass das Projekt so gut angenommen wird. Schnell seien auch in diesem Jahr die Plätze wieder vergeben gewesen, so Limburger.

Schade sei allerdings, dass nur eine einzige Schule aus Rottweil dabei sei. Die anderen Schüler kommen aus St. Georgen, Villingen, Tuttlingen und Gosheim. Die beiden Initiatoren hoffen aber, dass sich im nächsten Jahr auch wieder mehr Rottweiler Schulen beteiligen. Das Angebot, das über Sponsoren finanziert wird, ist für die Teilnehmer kostenlos.

Wer Lust bekommen hat, am Südseeflair mitzuwerkeln, der kann das am morgigen Samstag, 21. Juli, von 14 bis 18 Uhr tun. Kinder von acht bis 13 Jahren sind bei der Kunststiftung auf der Saline 36 herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Am kommenden Sonntag, 22. Juli, endet das Kunstprojekt mit einer Abschlusspräsentation um 15 Uhr. Dort können sich alle Interessierten anschauen, was die Schüler die Woche über geschaffen haben, dazu gibt es südseetypische Getränke und allerlei Überraschungen. Zudem kann auch der große Skulpturengarten des Stahlbildhauers Erich Hauser an diesem Nachmittag besichtigt werden.