Die Bauarbeiten im Wasserturm sind nahezu abgeschlossen. Die Mitarbeiter der "mawa-solutions" bekommen Arbeitsplätze mit Weitblick. Foto: Siegmeier

IT- Unternehmen mawa-solutions möchte in diesem Jahr in Büros einziehen.

Rottweil - Es wird eifrig gewerkelt im Rottweiler Wasserturm. Die Bauarbeiten für die Büros der Firma mawa-solutions, die den Turm vor zwei Jahren von der ENRW gekauft hat, sind kurz vor Abschluss. Noch in diesem Jahr möchte das IT-Unternehmen, das seinen Sitz bislang in Schömberg hatte, einziehen.

Von unten sind nur ein paar Löcher in der Turmschale zu erkennen, mehr sieht man von den Bauarbeiten im Rottweiler Wasserturm von außen nicht. Deswegen spekulierte so mancher Ferienzauber-Gast oder Spaziergänger darüber, wofür die wohl sein könnten. Für Stützen oder einen weiteren Anbau – die Spekulationen um das geschichtsträchtige Bauwerk sind vielfältig. "Das sind einfach nur Fenster für unsere Büros", klärt Heiko Maier, Geschäftsführer der "mawa-solutions", lachend auf.

Rechenzentrum im früheren Pumpenkeller

Wo früher die Wasserkavernen im Turm untergebracht waren, haben die Bauherren eine weitere Ebene einziehen lassen, in denen künftig Büros und Besprechungszimmer untergebracht sein werden. Und damit es auch hier wenigstens ein wenig Tageslicht gibt, wurden die runden Bullaugenfenster eingebaut, die sich – vor allem aus Brandschutzgründen – sogar öffnen lassen.

Man kann nur staunen, wie sich so ein Turm nutzen lässt. Im früheren Pumpenkeller, in dem nur noch wenige Rohre an seine einstige Nutzung erinnern – immerhin wurden zweieinhalb Tonnen Stahl ausgebaut – wird künftig das Rechenzentrum untergebracht sein. "Von den Temperaturen her ist das bestens geeignet", erklärt Maier. Auf den beiden oberen Ebenen stehen dem Unternehmen gut 500 Quadratmeter Fläche zur Verfügung.

Lichtdurchflutet präsentiert sich die oberste Ebene mit dem Außenbereich. Beim Umbau wurden die Fenster, die ohnehin erneuert wurden, ringsrum um gut einen Meter nach außen versetzt, um noch mehr Raum zu schaffen.

Die beiden Geschäftsführer Heiko Maier und Peter Wannenmacher waren von Anfang an Feuer und Flamme für den Turm. "Wir wollten etwas Außergewöhnliches, hätten anfangs aber nicht zu träumen gewagt, dass wir den Zuschlag erhalten", erzählt Maier.

Arbeitsplätze auf 44 Metern Höhe

Der Wasserturm biete nicht nur Arbeitsplätze mit Weitblick auf 44 Metern Höhe, sondern verfüge zudem über eine optimale Glasfaseranbindung und optimales Netz, was für ihre Arbeit im IT-Bereich natürlich oberste Priorität hat. "Besser geht es gar nicht", sagt Peter Wannenmacher mit dem Hinweis, dass das Dach des Turms optimal mit Sendemasten aller Mobilfunkanbieter ausgestattet sei. Und die werden in der nächsten Zeit sogar noch weiter ausgebaut.

253 Stufen sind es bis hoch auf die obere Ebene. Aber der Turm verfügt ja glücklicherweise über einen Aufzug. "Bei den Bauarbeiten hat der uns allerdings nicht viel genutzt, da er zu klein ist", sagt Maier und schildert, wie das gesamte Baumaterial samt neuen Fenstern per Kran nach oben gehievt werden musste. "Nicht immer ganz einfach", betont er. Auch die Möbel müssen diesen Weg nehmen.

Die Anlieferung ist für Mitte Oktober geplant. "Mal schauen, ob wir das zeitlich schaffen", hofft Maier. Der Umzug in die neuen Räume sei noch für dieses Jahr geplant.

27 Mitarbeiter zählt das Unternehmen derzeit, Tendenz steigend. Wenn der Kran für die Möbel anrückt, wird bei dieser Gelegenheit das restliche Baumaterial nach unten befördert. Aber trotz aller Schwierigkeiten freuen sich Wannenmacher und Maier auf die neuen Räume: "Es ist einzigartig hier", schwärmen sie. Im unteren Bereich soll noch ein Empfangsbereich angebaut werden. "Doch das werden wir in diesem Jahr wohl nicht mehr schaffen", bedauert Maier.