Packen kräftig an im Hochwassergebiet bei Magdeburg und verteilen Sandsäcke (von links): Steven Nauditt (THW OV Trossingen) sowie Bastian Stieren und Ulf Zollondz (beide THW OV Rottweil). Foto: THW Rottweil

THW-Helfer aus dem Ortsverein Rottweil kämpfen gegen Hochwasser an und schleppen Sandsäcke.

Rottweil - Sie sind seit dem Wochenende unterwegs und versuchen, im vom Hochwasser geplagten Magdeburg das Schlimmste zu verhindern: Acht Helfer aus dem Ortsverband Rottweil des Technischen Hilfswerks. Es ist ein harter Einsatz, die Betroffenen vor Ort sind dankbar. Wo genau sind Sie im Einsatz?

Unsere acht Helferinnen und Helfer des THW Ortsverbands Rottweil sind im Großraum Magdeburg in verschiedenen Abschnitten im Einsatz. Der Raum, in dem wir untergebracht sind, liegt etwas südlich vom Stadtgebiet im "Börde Park".

Haben Sie und Ihre Helfer solch ein Hochwasser schon einmal erlebt?

Zwei unserer Helfer waren bereits 2002 beim Jahrhunderthochwasser dabei. Die anderen sechs Helferinnen und Helfer sind zum ersten Mal bei einer so großen Schadenslage dabei.

Wie sind Sie zu Hilfe gerufen worden?

Angefordert wurden wir durch den Landesverband Baden-Württemberg am späten Samstagabend. Die Abfahrt zum Treffpunkt war dann bereits am Sonntagmorgen um acht Uhr.

Wie werden Sie von den Menschen dort empfangen?

Wir werden durch die Anwohner sehr nett aufgenommen und teilweise durch Kuchenspenden oder auch durch ein schlichtes herzhaftes Danke unterstützt.

Wie ist die Stimmung in den Hochwassergebieten?

Hundert Prozent kann man das nicht sagen. Die betroffenen Bürger sind beeindruckt von der Hilfsbereitschaft und der Präsenz der Organisationen und anderen Bürgern, die sie in dieser Lage unterstützen. Besonders auch, welche Wege die Helfer aus dem ganzen Bundesgebiet dafür auf sich nehmen und welches ehrenamtliches Engagement gezeigt wird. Auf der anderen Seite steht natürlich die Sorge um die Zeit danach, wenn das Hochwasser zurückgegangen und die Schäden sichtbar werden. Viele wissen nicht, wie es weitergehen soll.

Wie kommt Ihre Hilfe bei den Betroffenen in den Hochwassergebieten an?

Die Hilfe kommt bei allen, die wir bisher getroffen haben, sehr gut an. Es gab eigentlich nie jemanden, der unsere Hilfe ablehnte. 

Wie sieht Ihre Arbeit aus?

Wir bekommen von der Einsatzabschnittsleitung unsere Aufträge zugeteilt und setzen diese dann im gemeinsamen Verband, welcher sich aus einigen Ortsverbänden um Rottweil zusammensetzt, um.

Was genau müssen Sie tun?

Unsere Hauptaufgabe ist das Sandsackmanagement. Das heißt, wir füllen die Säcke und beladen die Lkw, lotsen diese durch die Innenstadt von Magdeburg und helfen beim Stapeln der Säcke vor Ort. Zusätzlich werden wir auch flexibel eingesetzt. Dazu gehört das Leerpumpen von Kellern und Durchführen von Erkundungen. Wie kräftezehrend ist Ihr Einsatz?

Besonders kräftezehrend ist das ganze Sandsackmanagement. Wir haben ein Schichtsystem eingeführt, durch welches die notwendigen Ruhezeiten gewährleistet werden können.

Wie erholen Sie sich?

Durch eine gut organisierte Verpflegung sowie Ruhe- und Schlafmöglichkeiten. Diese wird durch die Fachgruppe Logistik im Bereitstellungsraum umgesetzt. Außerdem durch die Pausen zwischen den Schichten, um sich zu regenerieren.

Wie lange dauert Ihr Einsatz insgesamt?

Das ist zur Zeit nicht abzusehen, bisher angesetzt ist der kommende Samstag. Dieses kann sich aber spontan verlängern oder verkürzen, je nachdem, wie sich die Lage entwickelt. Vor allem sind auch weitere Einsätze nach Rückgang des Wassers wahrscheinlich. Dadurch kann es sein, dass es auch nach Rückkehr zu erneuten Folgeeinsätzen für uns kommt. u Die Fragen stellte Armin Schulz.