Mit großem Fingerspitzengefühl wird die Hubarbeitsbühne zur Menschenrettung eingesetzt. Fotos: Heidepriem Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Auch in der Dunkelheit muss jeder Handgriff sitzen / Wenn Hilfe gebraucht wird, ist die Wehr da

Rauchschwaden ziehen durch Zimmer und Hausgang. Die Brandquelle: der Fernseher. Bewohner eilen ängstlich auf den Balkon, Menschen rufen nach den in der Dunkelheit heraneilenden Rettungskräften. So sieht das Übungsszenario aus.

Rottweil. Die Rauchmelder der Seniorenwohnanlage schlagen laut Alarm. Eine der Bewohnerinnen im Flur sucht nach dem Ausgang, schnappt nach Luft und geht bewusstlos zu Boden. Sirenen sind zu hören, Blaulicht blinkt überall, die alarmierte Feuerwehr ist eingetroffen und hat als erste Hauptaufgabe Menschen zu retten. Die Atemschutzträger gehen ins Haus und werden auch fündig. Es ist unruhig in der Ruhe-Christi-Straße. Zwei der Menschen sind auf den Balkon geflüchtet und warten auf Hilfe.

Unter der Aufsicht von Stadtbrandmeister Frank Müller haben die rund 30 Wehrmänner die Situation erfasst und die Drehleitern machen sich bereit. "Übung macht den Meister", erklärt Mathias Woywod aus dem Medienteam der Feuerwehr Rottweil, als die Fahrzeuge nacheinander anrücken.

Ein Gebäude wie dieses, in dem auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen leben, ist für die Feuerwehr eine Herausforderung, die gelernt sein will. Schnell positionieren sich um das Gebäude neben den Löschfahrzeugen auch Drehleiter und Hubarbeitsbühne, um die auf dem Balkon Gestrandeten zu retten. Doch die Drehleiter erweist sich als zu kurz, zwei auf ausgewiesenen Parkplätzen stehende Autos blockieren den letzten fehlenden Meter. Die Einsatzkräfte greifen zur Schiebeleiter, die im dritten Stock angelegt wird, und in gemeinsamer Arbeit wird die männliche Person aus ihrer misslichen Lage gerettet.

All dies wurde perfekt eingeübt und trotz moderner Technik in vielen Situationen perfekt umgesetzt. Die zahlreichen Zuschauer schauen sich den perfekten Ablauf der Übung an, auch die Senioren wissen: "Die Feuerwehr ist zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht wird." Verschiedene Trupps suchen währenddessen die Wohnungen ab, kontrollieren auch das unterste Stockwerk.

Am Ende scheinen die Einsatzleiter Rolf Peterwitz und Rainer Knoblauch zufrieden. 30 Mann und sieben Fahrzeuge hatten die Lage sichtlich schnell unter Kontrolle. Die Übung ist für beide Seiten ein Mehrwert, für Retter und Bewohner. Solche Erfahrungen, wie an diesem Abend, können im Ernstfall Leben retten. Am Ende gab es als Dank noch eine kleine Verköstigung für die Wehrleute.