Wünsch dir was: Rouven Trick und Ben Eberwein fahren mit dem Riesen-Traktor

Traktoren, im Schwäbischen "Bulldogs" genannt, begeistern Rouven Trick (elf Jahre) aus Dietersweiler und Ben Eberwein (sechs Jahre) aus Horb-Talheim seit früher Kindheit. Nun ging für beide ein großer Traum in Erfüllung.

In seiner "Wünsch dir was"-Weihnachtsaktion lud der Schwarzwälder Bote die beiden Jungen ein, den stärksten Standardtraktor der Welt, einen "Fendt 1050 Vario", kennenzulernen. Inbegriffen war eine Mitfahrt auf dem Beifahrersitz. Voller Vorfreude treffen Rouven und Ben am frühen Samstagmorgen bei der BayWa AG Technik Rottweil ein. Die Freude ist groß, als die Kinder auf dem Gelände der Firma mehrere stattliche Traktoren entdecken. Auch diverse landwirtschaftliche Geräte werden sogleich bewundert: Grubber und Pflüge im Großformat.

In Baden-Württemberg wird der "Fendt 1050 Vario" eher selten von Landwirten genutzt. Das hat einen einfachen Grund, berichtet BayWa-Regionalleiter Gerd Edelmann, der die erwartungsfrohen Kinder empfängt: Entsprechend große Flächen stehen Landwirten im Umkreis von Rottweil nur vereinzelt zur Verfügung. "In Ostdeutschland mit seinen großen Ackerflächen ist der ›Fendt 1050 Vario‹ schon eher in seinem Element", erklärt der Fachmann. In der Region werde der Traktor mehr von Großbetrieben, etwa Baufirmen, genutzt. Derzeit sei der stärkste aller Serien-Traktoren beim Ausbau der A8 im Einsatz. Dort wird mit angebauten Kalkfräsen beispielsweise der Boden stabilisiert. Power ist dabei absolut notwendig, erfahren die Kinder.

Das Anschauungsobjekt in Rottweil bringt satte 517 PS aufs Feld. Verkaufsberater Marc Burkard hat weitere imposante Fakten parat, die die beiden Jungen staunen lassen. So verfügt der "Fendt 1050" über ein VVariogetriebe. Das funktioniert stufenlos wie ein Automatikgetriebe. So kann man den Traktor im Geschwindigkeitsbereich von 0,02 bis 60 Stundenkilometern bewegen. Erst recht staunen die Kinder, als Burkard erzählt, dass man den Luftdruck in den voluminösen Reifen mit einem eingebauten Kompressor regeln kann. Ist man auf dem Acker unterwegs, kann der Luftdruck reduziert und auf der Straße wieder erhöht werden. Platz braucht der Fendt mit einem Spurkreisradius von 7,33 Metern schon. Und die Kabine des Schleppers "Fendt 1050 Vario" ähnelt einem Flugzeug-Cockpit. Ein automatisches Lenksystem sorgt dafür, dass die Flächen bis auf zwei Zentimeter genau bearbeitet werden können.

Auch die Ausmaße des Traktors beeindrucken die beiden Jungen: Er ist 3,60 Meter hoch und 2,75 Meter breit. Und so ist es möglich, dass es sich die Kinder in den Felgen der Hinterreifen gemütlich machen. Fingerspitzengefühl ist bei Werkstattleiter Philipp Beilharz gefragt, als er den riesigen Bulldog aus der Halle fährt. Für jedes Kind steht mit Beilharz eine Mitfahrt in Richtung Zimmern an – und die kann aus ihrer Sicht gar nicht lange genug dauern. Rouven hat neben seinen Eltern auch Bruder Elias (zwei Jahre) und Opa Friedrich Wolf dabei. Ben wird von Mutter Tabea und Bruder Timo (sieben Jahre) begleitet und hat auch noch seinen Freund Leandro Steimle eingeladen.

Tapete und Bettwäsche: überall Bulldogs

Sie alle eint die große Leidenschaft für Traktoren. Rouven ist gerne mit seinem Opa unterwegs. Der hat selbst mehrere Schlepper und ist zudem Vorsitzender des Museumsvereins Dietersweiler, der alle zwei Jahre ein Schleppertreffen veranstaltet. Friedrich Wolf ist beim Besuch in Rottweil beeindruckt, wie sich die Technik bei den Traktoren weiterentwickelt hat. Sein Enkel kommt gerade mit einem großen Lächeln von der Fahrt zurück.

Bei Ben Eberwein zieren Traktoren sogar die Tapeten in seinem Zimmer daheim in Talheim. Klar, dass er nur in Traktor-Bettwäsche schläft und in Rottweil nun auch einen Bulldog-Pulli trägt. Bei Ben drehte sich schon immer alles um Traktoren, sagt seine Mutter. Seine Sammlung bestehe derzeit aus fünf Spielzeugtraktoren, einem Mähdrescher und Anhängern. Der "Fendt 1050 Vario" beeindruckt ihn, weil er so groß ist. Bens Erwartungen wurden voll erfüllt: "Es war ganz toll, von so weit oben die Straße zu sehen." Jetzt will Ben Bauer werden. Erfahrung hat er schon. Seine beiden Opas haben Traktoren, und so war Ben schon mehrmals im Wald oder bei der Kartoffelernte dabei. Auch sein Bruder ist vom "Fendt" überwältigt. Timo wollte ja eigentlich Feuerwehrmann werden, jetzt will er mit seinem Bruder einen Bauernhof übernehmen. Bens Freund Leandro kennt sich ebenfalls mit der Landwirtschaft aus. Bei ihm daheim gibt es vier Traktoren und einen Mähdrescher.

In der Werkstatt haben Regionalleiter Edelmann und sein Team noch Überraschungen parat: Kalender, Prospekte und Schlüsselanhänger mit dem "Fendt". Und noch einmal leuchten Kinderaugen.