Tradition und Moderne verbindet der Fotograf Sebastian Wehrle in seinen Bildern, die derzeit in der Galerie Dyma zu sehen sind. Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Fotografien: Sebastian Wehrle stellt seine Bilder in der Galerie Dyma aus

Sie wirken auf den ersten Blick befremdlich und zugleich doch irgendwie vertraut – die Fotografien von Sebastian Wehrle, der derzeit in der Galerie Dyma in Rottweil ausstellt. Der junge Fotograf hat Trachten aus dem Schwarzwald in Szene gesetzt.

Rottweil. Manches kennt man, beispielsweise den Bollenhut. Erstaunlich indes wirken auf den ersten Blick die Models: freche junge Frauen, forsche Jungs, teils gepierct. Und dennoch: Die Fotografien faszinieren und werden vom bloßen Foto zum Kunstwerk – vielleicht gerade durch diese besondere Komposition. Bollenhut, Schwarzwälder Tracht und Co. haben in den vergangenen Jahren in der Kunstszene eine Renaissance erlebt, man denke an Stefan Strumbel oder Stefanie Kuhnert.

Vor allem Strumbel hat den Schwarzwald hinaus in die Welt getragen und dafür gesorgt, dass der Heimatbegriff, der über viele Jahre in Vergessenheit geraten oder gar als angestaubt oder altbacken galt, wieder ins Bewusstsein gerückt ist und mehr denn je diskutiert wird.

Sebastian Wehrle könnte man als Newcomer in der Szene bezeichnen. Mit seinen Fotografien setzt der 33-Jährige besondere Akzente. Mit Trachten ist der Fotograf aus Simonswald aufgewachsen. Die Leidenschaft zur Fotografie entdeckte er bereits in Kindertagen. Dennoch absolvierte er zunächst eine klassische Handwerksausbildung zum Kachelofenbaumeister. Mittlerweile hat er sich ganz der Fotografie verschrieben, hat ein eigenes Fotostudio in Freiamt im Schwarzwald.

Süchtig, den Auslöser der Kamera zu drücken

Ohne Kamera gehe er nie aus dem Haus, sagt er. Die Fotografie ist seine Leidenschaft. "Ich bin süchtig danach, den Auslöser der Kamera zu drücken. Der Reiz, der von schönem Licht oder einer tollen Situation ausgeht, ist das, was mich antreibt". Mit seinen Bildern Tradition und Moderne zu verbinden, das gelingt Wehrle. Nicht aufgesetzt, sondern ganz natürlich komponiert er seine Motive. Das gefällt – nicht nur im Schwarzwald, sondern auch weit darüber hinaus. Sogar in New York hat er seine Bilder im vergangenen Jahr ausgestellt.

Bis zum 17. April sind sie nun in der Galerie Dyma zu sehen.