ThyssenKrupp hält am Standort Rottweil für den Mega-Turm fest. Jetzt sind die Bieter am Zug. Grafik: Labor Weltenbau

Unternehmen hält an Planung fest - aber: Voraussetzungen sind nicht ideal. Ballon soll im September steigen.

Rottweil - "Wir möchten weiterhin den Turm in Rottweil bauen" – das ist das gestern bekanntgegebene Fazit von ThyssenKrupp Elevator nach der Auswertung der Bodenproben. Allerdings: Der geplante Standort für den "Power-Tower" im Neckartal bietet keine idealen Voraussetzungen.

Dennoch bestehe auf dem Grundstück die Möglichkeit für die Gründung des 235 Meter hohen Aufzugstestturms. Der mittels dreier Tiefenbohrungen untersuchte Untergrund verfüge über mittleren Muschelkalk in circa acht Metern Tiefe. "Wir haben die Bodenproben von verschiedenen Experten, Bodensachverständigen und Statikern, analysieren lassen", erklärt die Unternehmenssprecherin. Demnach ist der Bau zwar möglich, die Beschaffenheit des Bodens fordere aber aufwendige Maßnahmen zur Fundamentierung.

Die Daten würden nun in das im Juli plangemäß gestartete Bieterverfahren einfließen und für die erforderlichen Wirtschaftlichkeitsberechnungen herangezogen, teilt ThyssenKrupp Elevator mit. Wie die Unternehmenssprecherin auf Nachfrage erläutert, sind die Bieter aufgefordert, darzulegen, ob und mit welchem Verfahren sie die Fundamentierung realisieren wollen. All das müsse in Bezug auf Sicherheits- und Standfestigkeitsfragen "dezidiert hinterlegt werden".

Nach der Sommerpause soll der Rottweiler Gemeinderat in einer der ersten Sitzungen über den aktuellen Stand informiert werden. "Hier erwarten wir bereits Aussagen der Bieter, wie diese die Fundamentierung für sich beurteilen", so die Unternehmenssprecherin. Dann könne aus wirtschaftlicher Sicht beurteilt werden, ob eine Umsetzung "sinnvoll ist, oder nicht". Das mehrstufige Bieterverfahren, an dem "mehrere" Bieter beteiligt seien, werde voraussichtlich bis Januar 2014 abgeschlossen sein.

Und es gibt eine weitere Neuigkeit: Der große und von der Bevölkerung mit Spannung erwartete Ballon, der Höhe und Dimension des Aufzugstestturms verdeutlichen soll, wird aller Voraussicht nach im Laufe des Septembers im Neckartal emporsteigen. "Das ist realistisch", so die Unternehmenssprecherin. Man wolle schließlich mit dem Verfahren weiterkommen, auch wenn bei einem solchen Bauprojekt die einzelnen Schritte ihre Zeit brauchen. Das sei der Sorgfalt geschuldet, und dauere manchmal etwas länger, wirbt die Sprecherin um Verständnis.

Alle Schritte, die das Unternehmen in Sachen Power-Tower in Rottweil unternimmt, sollen nun auf einer eigens eingerichteten Website zum Aufzugstestturm veröffentlicht werden. Damit wolle man die Bürger "zügig und transparent" informieren, so ThyssenKrupp Elevator. Die breite Unterstützung der Bevölkerung und die politische Unterstützung durch den Oberbürgermeister und den Gemeinderat seien ebenso wie die Einbindung in den Hightech-Gürtel rund um Stuttgart und die Nähe zum Technologiepark Neuhausen nach wie vor "die klaren Standortvorteile für Rottweil".

Weitere Informationen: Website von ThyssenKrupp Elevator: www.aufzugsturm-rottweil.de/news