Pressevertreter durften am Freitag auf die Aussichtsplattform des Rottweiler Testturms. Foto: Patrick Nädele

Turm ist ein neues Wahrzeichen. OB Ralf Broß: "Wir spüren Rückenwind." Mit Video

Rottweil - Es ist kein klassisch rotes, sondern ein weiß-blaues Band – die Farben von Thyssen-Krupp – das am Freitagvormittag feierlich im Aufzugstestturm zerschnitten wird: Der Auftakt zu den Eröffnungsfeierlichkeiten ist gemacht.

Tief unten im Neckartal das Kraftwerk, zwischen dem Wolkendunst der Plettenbergturm – "und wo liegt jetzt eigentlich Stuttgart?" Die Aussicht stiehlt dem Aufzugstestturm selbst beinahe die Show, als Medienvertreter am Freitag das Bauwerk besuchen, um schonmal eine kleine, interne Eröffnung zu feiern. "Keine Einweihung ohne Band", weiß Profi Andreas Schierenbeck, Vorstandsvorsitzender von Thyssen-Krupp Elevator (TKE). Gemeinsam mit Architekt Werner Sobek und Oberbürgermeister Ralf Broß greift er zur Schere – das Trio steht symbolisch für einen gemeinsamen Kraftakt in den vergangenen vier Jahren.

"Einen 246-Meter-Turm in Deutschland zu bauen ist nicht einfach", betont Andreas Schierenbeck bei der Pressekonferenz. Umso glücklicher sei er, dass das Projekt in Rottweil so offen diskutiert und letztlich reibungslos verwirklicht wurde. "Wir sind voll im Zeitplan und voll im Kostenrahmen – das ist nicht selbstverständlich."

Kleiner Wermutstropfen ist an diesem Tag, an dem wieder einmal Dutzende Kameras aus dem In- und Ausland auf den Turm gerichtet sind, die nicht ganz fertige Membran. Erst jetzt mussten die Arbeiten an der Hülle wegen des Wetters wieder vier Tage lang ruhen, erklärt Projektleiter Hardy Stimmer.

Egal: Rottweil ist in Feierlaune. Während in der Innenstadt die Aufbauarbeiten für laufen, schwärmt Oberbürgermeister Ralf Broß im Konferenzraum in 220 Metern Höhe nochmals von der Dynamik, die das Projekt für Rottweil mit sich bringt. Die Stadt habe ihre Chance genutzt und werde sie weiter nutzen. Schon jetzt seien zahlreiche neue Projekte, neue Ideen ausgelöst worden – vom touristischen Aspekt mal ganz abgesehen. Broß erinnerte außerdem an die "sehr erfolgreiche Bürgerbeteiligung". Thyssen-Krupp habe die Bedenken der Rottweiler ernst genommen.

Das Festwochenende markiere nun einen Meilenstein für die Stadt – nicht zuletzt als Bildungsstandort mit 8000 Schülern. "Hier bei uns lernen die Ingenieure von morgen", betonte Broß. Gute Aussichten eben.

Broß lenkt den Blick auch gleich auf die kommenden Projekte: Die neue Fußgängerhängebrücke und – in weiterer Ferne – die Landesgartenschau, für die sich Rottweil bewerben will. "Wir spüren Rückenwind, und den werden wir mitnehmen."  Wie Turmmanagerin Beate Höhnle vor Ort erklärte, sind Tickets für den Testturm ab Freitag, 13. Oktober, direkt vor Ort erhältlich. Im Laufe des Monats wird außerdem der Online-Ticket-Verkauf auf der Testturm-Seite freigeschaltet. Die Tageskapazität liegt bei rund 1500 Besuchern. Gerade in der Anfangsphase ist mit Wartezeiten zu rechnen.

Unser Reporterteam war vorort und durfte sich auf die Aussichtsplattform wagen. Hier gibt es unser Video.