210.000 Tickets für die Aussichtsplattform des Testturms in Rottweil hat Thyssen-Krupp Elevator in den ersten zwölf Monaten verkauft.  Foto: Nädele

Ein Jahr nach Eröffnung blickt Turm auf ganze Reihe eindrucksvoller Ereignisse zurück. Mit Video

Rottweil - Die höchste Aussichtsplattform Deutschlands auf dem Testturm von Thyssen-Krupp Elevator in Rottweil feiert am ersten Oktoberwochenende ihren ersten Geburtstag.

Der Thyssen-Krupp-Testturm in Rottweil wird am ersten Oktoberwochenende ganz offiziell ein Jahr alt und blickt schon jetzt auf eine ganze Reihe eindrucksvoller Ereignisse und Superlative zurück: Mit rund 210.000 verkauften Tages- und Onlinetickets hat sich das Aussichtsdeck an der Turmspitze zum absoluten Besucherliebling Baden-Württembergs entwickelt – und alle Erwartungen übertroffen. Gekürt mit dem Deutschen Ingenieurbaupreis 2018 und zudem Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen 2018 ist der Testturm das Zuhause für einen weiteren, in den zurückliegenden Monaten vielfach preisgekürten Star: den weltweit ersten seillosen Aufzug Multi.

Hier nur einige Highlights seit Eröffnung der Plattform im Oktober 2017:

- Über den Wolken: Es gab vier Heiratsanträge auf dem thyssenkrupp-Testturm und sogar eine freie Trauung

- Der älteste Besucher war 104 Jahre alt

- Der jüngste Gast war gerade einmal drei Wochen jung

- Der kurioseste Besucher war ein rosa Plüsch-Einhorn

- Die berühmte Fernseh-Maus war im Testturm zu Gast und hat den Multi gefilmt

- Der höchste Treppenlauf Deutschlands hat die Sportler begeistert

- Der schnellste Treppen-Läufer hat die 1390 Stufen bis zum Aussichtsdeck in nur 6 Minuten 56 Sekunden bewältigt

- Das erste Turm-Konzert hat Gregor Meyle auf die Aussichtsplattform gebracht

- Und last but certainly not least: Rund 2900 Rollen Klopapier wurden verbraucht

In Spitzenzeiten hatten bis zu 150 Arbeiter Wind und Wetter getrotzt, um das höchste Gebäude Baden-Württembergs fertigzustellen. Am 7. Oktober 2017 feierten Thyssen-Krupp Elevator und die Stadt Rottweil mit Prominenten den luftigen Rekord: Fast genau drei Jahre nach dem ersten Spatenstich für den Testturm in Rottweil wurde die Besucherplattform in der obersten Etage der eleganten Konstruktion der Öffentlichkeit übergeben. Sie ist mit 232 Metern Deutschlands höchste Aussichtsplattform.

Unser Video von der Eröffnung:

Der Turm bringt 40.000 Tonnen auf die Waage – so viel wie 8000 afrikanische Elefanten. Es wurden im Rund-um-die-Uhr-Schichtdienst 15.000 Kubikmeter Beton und mehr als 2500 Tonnen Stahl verbaut. Für die textile Architektur haben Industriekletterer den Turm in knapp 17.000 Quadratmeter Glasgewebefaser eingehüllt. Das polymerbeschichtete Gewebe verleiht dem Bau nicht nur das gewisse Etwas, sondern schützt ihn auch vor intensiver Sonneneinstrahlung und reduziert die Eigenbewegung des Gebäudes, indem sie die Kräfte des Windes zerlegt.

Gemeinsam mit dem Aufzugswerk in Neuhausen auf den Fildern und als Teil der Forschungs- und Entwicklungsachse der Universitätsstädte Zürich, München, Stuttgart mit über 10.000 Studenten bildet der Testturm das größte Innovationszentrum für Aufzugstechnologien in Deutschland. In der Forschungseinrichtung werden seit Dezember 2016 Hochgeschwindigkeitsaufzüge erforscht, entwickelt und zertifiziert, um Städte zu den lebenswertesten Orten der Welt zu machen.

Der Bau, so betont Andreas Schierenbeck, Vorstandsvorsitzender der Thyssen-Krupp Elevator AG, sei in jeder Hinsicht ein Symbol des Fortschritts: "Der Testturm hilft Thyssen-Krupp Elevator, die globale Aufzugsindustrie zu revolutionieren."

Mit einer derart großen, positiven Resonanz aus der Bevölkerung auf die Aussichtsplattform, die das Dach des Turms krönt, sowie auf Führungen durch den Testturm habe er nicht gerechnet: "Das Maß an Offenheit und Zugewandtheit in der Bevölkerung hat uns alle sehr berührt. Für Ingenieure ist es eine schöne Erfahrung, dass ihre Arbeit so viel Begeisterung auslöst."

Auch Ralf Broß, Oberbürgermeister von Rottweil, zieht eine positive Bilanz: "Der Testturm hat sich zu einem neuen Wahrzeichen für Rottweil und die gesamte Region entwickelt. Die Menschen hier identifizieren sich mit dem Turm, der sich in kürzester Zeit zum Publikumsmagnet entwickelt hat. Wir freuen uns mit thyssenkrupp, dass die erhofften Besucherzahlen sogar noch übertroffen wurden und sind sehr zuversichtlich, dass sich der Turm dauerhaft unter den Top-Sehenswürdigkeiten unseres Landes etablieren wird."

Zu den Zukunftstechnologien, die in Rottweil getestet werden, zählt insbesondere die neueste Aufzugsgeneration, der Multi. Im Testturm sind drei der zwölf Turmschächte für das neue System vorgesehen. Als Antrieb kommt die Magnetschwebetechnologie aus dem Transrapid zum Einsatz. Diese hat eine Vielzahl von Vorteilen: Durch die weltweit einmalige seillose Konstruktion können – gleich einem modernen Paternoster - mehrere Aufzugskabinen in einem Schacht betrieben werden. Das erhöht die Beförderungskapazität um bis zu 50 Prozent und reduziert gleichzeitig den Platzbedarf des Aufzugs im Gebäude. Dazu können sich die Aufzüge sowohl seitwärts als auch ohne Limit in die Höhe bewegen, was eine nie dagewesene Architektur der Gebäude erlaubt.