An der Kreuzung an der Rottweiler Hochbrücke kam es zum Zusammenprall.  Foto: Archiv/sb

Fahrradfahrer von Auto angefahren. Polizei ermittelt. Haftbefehl gegen Unfallfahrer erlassen.

Rottweil - Unfall oder Rache? Diese Frage steht bei den Ermittlungen zu einem Vorfall vom Montagvormittag im Raum. Dabei ist ein 41-jähriger Autofahrer gegen 9.30 Uhr von der Königstraße Richtung Innenstadt fahrend auf die Gegenfahrbahn gekommen und hat einen 42-jährigen Radfahrer angefahren. Dieser wurde nach Angaben der Polizei zwar nur leicht verletzt, und auch der Sachschaden war gering.

Dennoch wurde gegen den Autofahrer mittlerweile Haftbefehl erlassen. Es gibt Hinweise auf eine Vorgeschichte zwischen den beiden Unfallbeteiligten. So laufen bereits Ermittlungen gegen den Radfahrer, der eine Straftat "zum Nachteil der Tochter des Autofahrers" begangen haben soll, wie Polizeisprecher Michael Aschenbrenner mitteilt. Wollte der Autofahrer, als er mit der Tochter unterwegs war und den Radfahrer auf der Gegenspur sah, die Angelegenheit also selbst "klären"? Das ist momentan Gegenstand der Ermittlungen.

Merkwürdig erscheint auch der Aspekt, dass das Opfer nach dem Unfall vor dem Autofahrer geflohen sein soll. Die Verkehrspolizisten hatten am Unfallort noch Kollegen der Kriminalpolizei alarmiert. Von der versuchten über die vollendete Körperverletzung bis zur versuchten Tötung waren nach ersten Informationen der Staatsanwaltschaft Rottweil verschiedene Szenarien denkbar.

Handelte es sich also nicht um einen Unfall, der aus Unachtsamkeit geschah, sondern um ein Verbrechen? "Es besteht auf jeden Fall ein konkreter Tatverdacht", sagt Aschenbrenner. Die Staatsanwaltschaft Rottweil und die Kriminalpolizei ermitteln mittlerweile wegen versuchten Totschlags sowie gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.