Von der Beschriftung der Schränke bis zur apparativen Ausstattung nimmt die Auditorin alles unter die Lupe. Im Bild von links: Verena Ettig-Röhrl, der Leitende Notarzt Uwe Jörgens, Oberarzt Fabian Hofmann sowie Chefarzt Markus Kröber. Foto: Schmider

Helios Klinik Rottweil erneut zum lokalen Traumazentrum zertifiziert. Im Notfall muss es schnell gehen.

Kreis Rottweil - Nach schweren Unfällen haben Patienten oft multiple Verletzungen. Sogenannte Traumanetzwerke helfen bundesweit, die Überlebenschancen von Schwerstverletzten zu erhöhen - die Helios Klinik Rottweil ist als zertifiziertes lokales Traumazentrum ein wichtiger Teil dieses Netzwerkes.

Sind Rettungsdienst und Unfallchirurgische Kliniken eng vernetzt und arbeiten nach strikt festgelegten Standards, steigen die Überlebenschancen der Patienten, so die Helios Klinik in einer Pressemitteilung. Die Vernetzung stelle nicht nur sicher, dass der Patient in die für ihn richtige Klinik gebracht wird, sondern auch, dass bei der Erstversorgung keine Zeit verloren geht.

Hubschrauberlandeplatz gehört dazu

Schon in der Kommunikation folgen die Notärzte vor Ort dabei standardisierten Abläufen: Über das sogenannte "Traumatelefon" informieren sie die Klinik umfassend über die Verletzungen der Unfallopfer. Fabian Hofmann, Oberarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie in der Helios Klinik Rottweil: "Wir sind also schon optimal vorbereitet, wenn der Patient zu uns gebracht wird". Schwerstverletzte kommen zunächst in den Schockraum - auch hier folgen die behandelnden Ärzte und Pfleger strikten Algorithmen, um keine Zeit zu verlieren, so die Helios Klinik. Reanimation, Diagnosen, Medikamentengabe, alles erfolge gleichzeitig.

Möchte eine Klinik das Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) als Traumazentrum, muss sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Chefarzt Kröber: "Neben dem Nachweis standardisierter Vorgehensweisen sind ein Hubschrauberlandeplatz, ein Schockraum, ein 24-Stunden-CT, eine Blutbank und eine Intensivstation notwendig". Darüber hinaus müssten alle zur Erstversorgung notwendigen Fachärzte rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Dies alles sei in der Rottweiler Klinik gewährleistet - davon konnte sich bei der Re-Zertifizierung die Auditorin Verena Ettig-Röhrl überzeugen.

Besondere Expertise auch bei Verletzungen der Wirbelsäule

Darüber hinaus hat die Helios Klinik Rottweil laut Mitteilung eine besondere Expertise, wenn es um die Behandlung von komplexen Becken- und Wirbelsäulenverletzungen geht. Unfallpatienten mit solchen Verletzungen könnten nach der Erstversorgung direkt vor Ort operativ versorgt werden und müssten nicht verlegt werden.

Für Klinikgeschäftsführerin Cornelia Koch ist die erneute Zertifizierung als lokales Traumazentrum ein wichtiges Zeichen. "Das zeigt zum einen, dass wir als Haus der Grund- und Regelversorgung apparativ und fachlich sehr gut aufgestellt sind, zum anderen, dass es uns ein großes Anliegen ist, die Versorgung von Schwerstverletzten auf hohem Niveau zu gewährleisten."