Das Schwarze Tor verschwindet nach und nach hinter einem Baugerüst. Foto: Schickle

Rottweils Wahrzeichen kommt hinter Gitter. Mit Putzkartierung geht’s los. Arbeiten sollen bis Ende 2016 dauern.

Rottweil - Das Thema Gefängnis ist in Rottweil allgegenwärtig: Jetzt verschwindet auch noch das Schwarze Tor hinter Gittern. Das Wahrzeichen der Stadt wird saniert.

Die Gerüstbauarbeiten haben am Montag begonnen und sollen in der nächsten Woche abgeschlossen sein. Als Erstes stehen dann die sogenannten Putzkartierungen an. Dabei werden alle Putzreste der vergangenen Jahrhunderte kartiert und dokumentiert, erklärt Stefan Hermann, Leiter der Abteilung Hochbau in der Stadtverwaltung. Dies sei ohne Gerüst nicht möglich gewesen.

Gleichzeitig sollen "biogene Anhaftungen" wie Moose und Flechten entfernt werden. Dafür werden sie zuerst mit einer Lösung eingestrichen und dann von Hand mit einem Spatel entfernt. Danach erst ist die eigentliche Reinigung mittels Wirbelstromverfahren möglich, berichtet Hermann.

Ein Steinmetz wird dann Ende September anfangen, Metallteile und Holzstücke aus der Fassade zu entfernen und Fugen freizulegen.

Im städtischen Haushalt stehen für die Sanierung des Schwarzen Tors 1,2 Millionen Euro. Dazu kommen erwartete 500.000 Euro an Förderung von Land, Bund und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die Hälfte übernimmt der Bund. Eine mündliche Zusage vom Land liegt laut Stefan Hermann vor.

Damit Rottweiler und Stadtbesucher nicht allzu lange auf den Anblick des Schwarzen Tors verzichten müssen, soll an dem Gerüst ein großes Banner mit der nachgebildeten Fassade aufgehängt werden. Dies wird noch während der Gerüstarbeiten der Fall sein.

Der unverdeckte Blick aufs echte Schwarze Tor ist allerdings bis auf Weiteres nicht mehr zu haben: Die Verwaltung rechnet damit, dass die Sanierung bis Ende 2016 dauern wird. Einen kleinen Trost gibt es aber: Der Durchgang bleibt die ganze Zeit über offen.