Fortbildung: Ausbilder der Feuerwehr Rottweil üben Spreiz- und Schnitttechnik bei der Daimler AG

Die technische Unfallrettung aus Lkws gehört zu den anspruchsvollen Aufgaben einer Feuerwehr. Aufgrund rarer Übungsobjekte kann dies jedoch nur selten geübt werden. Zwei Kameraden der Feuerwehr Rottweil hatten nun dazu die Gelegenheit.

Rottweil. Sie konnten sich bei der Daimler AG am Produktionsstandort Wörth fortbilden. Unter fachlicher Anleitung des Teams der Nutzfahrzeug-Unfallanalyse der Daimler AG wurden an vier verschiedenen Lastwagen ausgiebig verschiedenste Schnitttechniken zur Befreiung eingeklemmter Personen geübt.

Enorme Kräfte walten

Ohne Zeitdruck wurde mit schweren Rettungsgeräten gespreizt und geschnitten, um schnellstmöglich Zugang in die Fahrerhäuser zu erlangen. Es wurden laut Pressemitteilung aber auch Erfahrungen mit den Experten der Daimler AG und Kameraden anderer teilnehmender Feuerwehren ausgetauscht und das Wissen im Bereich Fahrzeug-, Schnitt- und Rettungstechnik vertieft. Gefahrenpunkte wurden erkannt und die Behebung dieser Gefahren für Retter und Patienten durch geeignete Schutzmaßnahmen erprobt. Crashtestfilme zeigten zudem die auftretenden Kräfte und Verformungen auf, um im Realeinsatz die Situation besser einschätzen zu können.

Die Unfallrettung bei Lastwagen bringt für die Rettungskräfte einige Besonderheiten. So muss wegen der bauartbedingten Höhe der Lkw-Kabinen auf Rettungsplattformen gearbeitet werden. Die schweren Rettungsgeräte müssen beim Einsatz teilweise auf Schulterhöhe oder über Kopf gehalten werden. Die Insassen sind aus der hohen Kabine mit besonderer Vorsicht zu retten.

Wissen wird weitergegeben

Fahrzeugteile sind bei Nutzfahrzeugen aufgrund ihrer Größe oft schwerer und stabiler als bei einem Auto. Ebenso kann es vorkommen, dass das Führerhaus durch den Aufprall nur noch lose aufsitzt und gesichert werden muss, um weitere Gefahrensituationen zu vermeiden.

Die Feuerwehrausbilder haben bereits damit begonnen, ihr durch die Fortbildung vertieftes Fachwissen an die Kameradinnen und Kameraden am Ausbildungsstützpunkt Rottweil weiterzugeben, um auch zukünftig eine bestmögliche patientengerechte Rettung zu ermöglichen.