24 Stunden lang hat die Polizei ihren Blick auf Raser gerichtet. Foto: Zinken

Polizei wertet Blitzmarathon als Erfolg / Im Präsidiumsbereich nur ein Unfall wegen überhöhten Tempos

Kreis Rottweil. Die Polizei zieht nach dem Blitzmarathon einen positive Bilanz. Die Verkehrsteilnehmer seien auffallend langsam unterwegs gewesen.

Insgesamt 41 240 Fahrzeuge hat die Polizei in den fünf Landkreisen des Polizeipräsidiums Tuttlingen – Rottweil, Zollernalb, Tuttlingen, Freudenstadt und Schwarzwald-Baar – während des zweiten landesweiten 24-Stunden-Blitzmarathons zwischen Donnerstag und Freitag gemessen. Zuvor hatten die Bürger "Aufregerstellen" gemeldet, wo sich die Ordnungshüter postieren sollten. Unter den gemessenen mussten nach Angaben der Polizei 1225 Fahrzeugführer beanstandet werden.

Damit, so rechnet sie vor, musste lediglich jeder 33. Fahrer gebührenpflichtig verwarnt (1129 Verwarnungen), beziehungsweise wegen Geschwindigkeitsverstößen angezeigt werden – 117 Ordnungswidrigkeiten bei Geschwindigkeitsüberschreitungen ab 21 Stundenkilometer oder höher gab es. Das entspricht etwa drei Prozent aller gemessenen Fahrzeuge. 13 Autofahrer haben wegen Geschwindigkeitsverstößen mit einem Fahrverbot zu rechnen.

Negativer "Spitzenreiter" war ein Autofahrer im Schwarzwald-Baar-Kreis mit gefahrenen 156 Stundenkilometern in einem Bereich, in dem Tempo 100 erlaubt ist. Zudem wurden zusammengefasst mehr als zwei Dutzend weitere Verstöße – etwa gegen die Gurt- und Helmpflicht oder das Handy-Verbot – festgestellt. Darüber hinaus sei es zu keinen nennenswerten Verstößen gekommen, heißt es weiter.

Im Landkreis Rottweil wurden 9790 Fahrzeuge gemessen. Bei 98 davon gab es etwas zu beanstanden (ein Prozent). Vier Autofahrer erhielten eine Anzeigen wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 21 Stundenkilometern. 94 weitere wurden wegen kleinerer Verstöße gebührenpflichtig verwarnt. Im vergangenen Jahr haben sich nach Polizeiangaben im Kreis Rottweil 238 Unfälle ereignet, bei denen die Geschwindigkeit Ursache war – bei 98 davon gab es "Personenschaden", wie die Polizei es formuliert: Ein Verkehrsteilnehmer wurde getötet, 48 Personen wurden schwer und 97 leicht verletzt.

Besonders positiv fielen der Polizei zwei Umstände auf: Zum einen waren die Autofahrer in den Landkreisen flächendeckend deutlich langsamer und mit Blick auf den Tacho zumeist maximal mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit unterwegs, was für viele auf der Fahrt mit dem Auto gefühlt auch wahrnehmbar gewesen sei. Zum anderen ereignete sich im gesamten Zuständigkeitsbereich des Präsidiums Tuttlingen innerhalb der 24 Stunden lediglich ein Verkehrsunfall mit der Ursache "Geschwindigkeit", und das bei Horb. Im Fazit ein sehr positives Ergebnis dank der umsichtigen Fahrweise aller Verkehrsteilnehmer, meinen die Ordnungshüter.

Insgesamt  640 der sogenannten "Aufregerstellen" hatten die Bürger im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums Tuttlingen genannt. Im Kreis Rottweil gingen 125 Meldungen ein. Daraus lässt sich laut Mitteilung ablesen, dass teils – und nicht nur nahe Kindergärten, Schulen und anderen Gefahrenstellen – ein fast flächendeckendes Bedürfnis besteht, die Geschwindigkeit zu kontrollieren.