Auf die freie Fläche im Nägelesgraben hat die Stadt den Fokus gelegt. Gestern Abend beschäftigt sich der Gemeinderat mit dem Ergebnis der Suche nach Investoren. Foto: Nädele

Vertrag mit Drogeriemarkt ist unterschrieben. Activ-Group nimmt Stellung zu schleppendem Verfahren.

Rottweil - Der schleppende Fortgang der Aktiv-Group-Projekte in der Stadt wurde schon häufig bemängelt. Nachdem nun aber die Freien Wähler gefordert haben, dem Investor die Realisierung des Neckar-Centers zu entziehen (wir berichteten), meldet sich die Aktiv-Group erstmals selbst zu Wort und nimmt Stellung. Der Mietvertrag mit einem Drogeriemarkt, so eine wichtige Botschaft, sei bereits unter Dach und Fach.

Für die ursprünglich vorgesehene Ansiedlung eines zusätzlichen Textilmarktes hätten viele Gespräche mit der Stadtverwaltung und möglichen Mietern stattgefunden. "Leider war kein Textilgeschäft für Rottweil zu begeistern bzw. zu überzeugen; auch im Hinblick auf die große Veränderung in der Textilwirtschaft." Diese ausgiebige Suche hätte zu dem zeitlichen Verzug in der Projektentwicklung geführt.

Erst in jüngster Zeit seien Berichte zur Insolvenz von Textilunternehmen hinzugekommen, wie dem Herrenausstatter Wöhrl oder dem Modegeschäft Honer in Ulm. Man habe sich verständigt, das Projekt zu realisieren, auch um den ansässigen Drogeriemarkt im Zentrum von Rottweil zu halten.

"Mit großer Freude" könne man mitteilen, dass der Mietvertrag mit einem Drogeriemarkt Ende November beziehungsweise Anfang Dezember von beiden Seiten rechtskräftig unterzeichnet wurde. Örtliche und regionale Partner seien in das Projekt eingebunden, so wird unter anderem der Betreuungsservice der Wohnungen von einem Unternehmen aus Rottweil ausgeführt.

Bauantrag in Arbeit

"Der Antrag der Freien Wähler kommt für uns völlig überraschend", betont die Activ-Group. Noch im November 2016 sei im Gemeinderat darüber beraten worden, ob ein Bebauungsplan notwendig ist oder ob der Bauantrag im reinen Baugenehmigungsverfahren genehmigt werden kann. Die Beratung ergab, dass ein Bebauungsplan gewünscht ist. Noch vor Weihnachten habe es eine Besprechung mit Vertretern der Stadt gegeben, um die Fristen des Bebauungsplanverfahrens zur schnellen Umsetzung festzulegen, mit dem Ziel den Satzungsbeschluss im Oktober zu erreichen. Das Büro Planstatt Senner sei mit der Erstellung des Bebauungsplanes beauftragt. Die Fachgutachten Schallschutz und Verkehr seien beauftragt, ebenso ein Statikbüro und ein Brandschutzgutachter. Das Büro Schaudt zeichne derzeit den Bauantrag. "Alle arbeiten mit Hochdruck", so die Activ-Group. Und: Alle Fraktionen seien in die Vorgänge eingebunden, auch die Freien Wähler.

"Desto mehr überrascht es uns, dass dieses Vorhaben nun auf der Zielgeraden gestoppt werden soll. Wir hatten vor uns nach der Haushaltsberatung wieder mit der Stadt in Verbindung zu setzen. Wir sind zuversichtlich, dass uns die Freien Wähler dann weiterhin unterstützen werden", heißt es. Gerne sei man bereit, in Gespräche zu gehen, um die Vorzüge des Projektes darzustellen.

Nun bleibt abzuwarten, in wie weit die Freien Wähler dieses Angebot annehmen und wie mit dem Antrag weiter verfahren wird.