Die Kinder verbringen beim KiJu-Sommer einen erlebnisreichen Tag mit den Jägern im Wald. Foto: Sauter Foto: Schwarzwälder-Bote

KiJu-Sommer: Erlebnistag im Wald

Rottweil. Ist das Reh das Junge vom Hirsch? Zehn Kinder trafen sich im historischen Ambiente des "Unteren Bohrhauses" mit Jägern des Hegerings Rottweil, um gemeinsam spielerisch Aspekte der Jagd und der Wildbiologie zu erfahren.

Nach Begrüßung durch Hegeringleiter Wolfgang Sauter ging es für die Jungen und Mädchen gleich ans Werk. Fragen und Antworten zu unseren häufigsten Wildtieren wurden ausgetauscht. Dabei zeigten sich die jungen Naturinteressierten erstaunlich gut vorbereitet.

Die Frage "Ist das Reh das Junge von Hirsch?" wurde lachend und überzeugend mit einem einstimmigen "nein" beantwortet. Erfreulich viel und detailliert wussten die Kids über die Lebensgewohnheiten von Fuchs, Hase Reh und Dachs Bescheid.

Nach der Theorie ging es nahtlos zum praktischen Teil über. Die in der Kinder-Natur-Pädagogik erfahrenen Dunja und Ralf Burgbacher aus Flözlingen stellten für diese Aufgaben Teile ihrer umfangreichen Ausstattung zur Verfügung. So mussten anhand versteckter Präparate ver-schiedene Tierarten gesucht und benannt werden. Eine Gummibärchen-Schleuder stellte die Reaktionsschnelligkeit der Jungjäger auf eine harte Prüfung. An einer Tastkiste mussten Gegenstände aus der Natur – wie ein Schneckenhaus, Fichtenzapfen oder ein Rehgehörn erfühlt werden. Von einem kleinen Hochsitz aus übten sich bevorzugt die Jungs mit einer Armbrust im Schuss auf ein lebensecht gemaltes Wildschwein.

Vom Hochsitz aus gibt’s viel zu sehen

Jagdhornbläser des Hegerings Rottweil unter Leitung von Eugen Schuler aus Horgen stellten Jagdsignale vor, mit denen sich die Jäger untereinander verständigten – in einer Zeit, als es noch keine Handys gab.

Hervorragend ausgebildete Jagdhunde, vorgestellt von Dietmar Erb und Christoph Stoll, versetzten die Kinder in Erstaunen, als die Vierbeiner demonstrierten, dass sie unverzichtbare Begleiter der Jäger sind. Nach einem kleinen Imbiss ging es mit den Jägern in verschiedene Jagdreviere in der Umgebung, um dort von den Hochsitzen aus Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Manch erstaunter Blick durch das Fernglas brachte die Gewissheit, dass der vermeintlich braune Erdklumpen in der Wiese tatsächlich ein Feldhase ist. Rehmütter mit ihren Kitzen, Eichhörnchen und allerlei verschiedene Singvögel waren zu sehen.

Am späten Abend trafen begeisterte Kinder ihre Eltern wieder. Und bestimmt gab es noch lange Erzählungen über das Gesehene und Erlebte.