Gute Laune beim Spatenstich der Firma Mikron GmbH in Rottweil (von links): Javier Perez Freije, Elio Lupica, Markus Schnyder, Bruno Cathomen, Peter Sauter, Karl-Heinz Völkle, Simone Pungelli, Bürgermeister Christian Ruf und Berthold Gulden. Foto: Alt

Wirtschaft: Schweizer Konzern investiert zwei Millionen in Werkzeugsparte und neue Arbeitsplätze / Flächen mittlerweile Mangelware

Die Geschichte der Firma Mikron am Standort Rottweil ist eine Erfolgsgeschichte, wenngleich eine mit Höhen und Tiefen. Derzeit stehen die Zeichen auf Expansion, denn mit dem Spatenstich am Dienstag wurde der Baubeginn der Werkserweiterung gefeiert.

Rottweil. Neben dem bestehenden Mikron-Firmengebäude auf dem Berner Feld entsteht auf einer Fläche von etwa 6000 Quadratmetern eine rund 1400 Quadratmeter große Werkshalle, eine zusätzliche Fläche ist für einen weiteren Anbau reserviert. In den Bau, exklusive neuer Maschinen, investiert die Sparte Mikron Tool etwa zwei Millionen Euro. Zu den derzeit 180 Mitarbeitern an den Standorten Rottweil und Zimmern sollen mit der Werkserweiterung etwa 60 neue Mitarbeiter hinzukommen, wie Markus Schnyder, President Mikron Tool International, im Gespräch am Rande des Spatenstichs erzählt.

Mikron Tool stellt Präzisionswerkzeuge für die Automobilindustrie, aber auch für die Branchen Luftfahrttechnik, Medizintechnik und Implantate her. Neben der Werkzeugsparte gliedert sich das Schweizer Unternehmen in die Bereiche Maschinenbau und Automatisierung.

1999 hatte sich die erste Produktionsstätte des schweizer Konzerns in Rottweil angesiedelt. Mit Mikron Tools ging’s in Rottweil 2003 los. 2007/2008 wurde das erste eigene Produktionsgebäude bezogen. Schon damals sicherte sich die Firma die Möglichkeit der Erweiterung auf der angrenzenden Fläche mit Hilfe der Gulden Industriepark GmbH & Co, die Eigentümerin der Grundstücke ist und für Mikron auch den aktuellen Neubau plant und realisiert. Ein schlauer Schachzug, denn laut Stadtverwaltung sind die meisten Flächen auf dem Berner Feld bereits verkauft. Restflächen seien zwar vorhanden, diese jedoch entweder bereits reserviert oder optioniert, also für Firmen als mögliche Erweiterungsflächen vorgehalten.

"Als der Bau fertig war, mussten wir das Licht ausmachen", erinnert sich Schnyder an den wirtschaftlichen Einbruch 2009, vor dem auch Mikron nicht verschont geblieben war. "Aber wir haben durchgehalten", und nun vergrößert sich der Rottweiler Standort zehn Jahre und einen Neubau später um eine weitere Produktionsfläche. "Wir wollen noch dieses Jahr einziehen", betont der Geschäftsführer des Rottweiler Mikron-Standorts, Peter Sauter, mit großer Vorfreude.

Auch Bruno Cathomen, CEO der Mikron-Gruppe mit Sitz in Agno im Tessin, freut sich über den Neubau, stellte allerdings fest, dass man verglichen mit dem Werk im Tessin in Rottweil mit der Produktivität noch hinten anstehe. "Packen Sie mit an, viel mehr noch als wir hier mit unseren Schaufeln", rief er der Belegschaft zu.