Altbürgermeister Hubert Burkard (links) übergibt das restaurierte, farblich wieder neu gefasste Kunstwerk an die Mesnerin Christa Gförer mit Ehemann Gerhard der Kirchengemeinde St. Nikolaus in Zepfenhan. Foto: Burkard Foto: Schwarzwälder Bote

Restaurierung: Zepfenhaner Jesuskindle wird hergerichtet

Rottweil-Zepfenhan. Gerhard und Christa Gförer überbrachten das Zepfenhaner Jesuskindle mit der Bitte zur ehrenamtlichen und fachmännischen Restaurierung an Hubert Burkard nach Dietingen.

Es handelt sich dabei um eine Holzskulptur aus einem Holzblock geschaffen als Krippe, Strohlager und Jesuskind mit Windel. Die Maße betragen 45 mal 27 mal 40 Zentimeter. Die Unterseite des Holzblocks ist ausgehöhlt.

Die Entstehung der Skulptur ist um das Jahr 1900 einzuordnen. Kunstgeschichtlich ist das dargestellte Wickelkind auf seinem Strohlager in der Krippe dem Bereich "Fatschenkind", wie es oft in Klöstern von den Nonnen auch aus Wachs und kostbarer Stoffbekleidung hergestellt wurde, einzuordnen. Das Zepfenhaner Jesuskindle mit Krippe, Stroh und Jesuskind ist farblich gefasst.

Das gesamte Kunstwerk wurde aufgrund seiner Schäden nach dem alten Farbbefund neu bemalt. Zwei abgebrochene Finger an der linken Hand wurden nachgeschnitzt und in die Hand eingepasst. Nach diversen Legenden wurden diesen Darstellungen Wundertätigkeiten nachgesagt. Diese Zeichen der religiösen Volkskunst sollten insbesondere die Menschwerdung Christi anschaulich verdeutlichen und waren ein allgemein beliebtes Motiv vor allem zur Weihnachtszeit.

Der biblische Hintergrund findet sich bei Lukas 2,7 wo es heißt: "Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war."

Die Skulptur des Jesuskindes reckt in seiner Menschwerdung beide Arme dem Betrachter empfänglich entgegen.