Nicht nur musikalisch nähern sich "not’jacob" der Feuerwehr. Ihr Fotoshooting findet vorm Rottweiler Gerätehaus statt (hinten, von links): Jan Buschmann, Jürgen Gräber, Alex Graf, Clemens Viereck, Peter Imhof und Johannes Dürr (vorne). Foto: Reichenbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Reggae-Band "not’jacob" schafft es bei bundesweitem Wettbewerb ins Finale. Online-Abstimmung am 14. März.

Rottweil - Bei Feuerwehrklängen dürften die meisten Rottweiler zuerst ans Martinshorn denken: Schließlich ist oft genug lautstark zu hören, wann die Feuerwehr ausrückt. Neuerdings allerdings klingt Feuerwehr auch völlig entspannt: nach Sommer, Sonne und Jamaika – der Rottweiler Reggae-Combo "not’jacob" sei dank. Mit ihrem Lied "Feuercompagnie" steht sie im Finale eines bundesweiten Musikwettbewerbs. Das Feuerwehrmagazin und mehrere Musikzeitschriften sind auf der Suche nach einer Hymne für die Lebensretter.

165 Bewerbungen seien eingegangen, teilen "not’jacob" mit. Der Name steht für "not just another cover band", also: nicht nur eine weitere Coverband. Eine Jury aus Musikern und Redakteuren kürte anschließend die 16 Finalisten. Darunter ist die Rottweiler Truppe. Und die hat damit ein Ziel schon erreicht: Ihr Lied wird auf einer CD mit den 15 anderen Endrunden-Teilnehmern veröffentlicht. Darauf hatten sich "not’jacob" Chancen ausgerechnet, berichtet Gitarrist und Sänger Johannes Dürr aus Rottweil, weil Reggae nicht alltäglich sei.

Was er und seine Bandkollegen – Alex Graf (Gesang, aus Villingen-Schwenningen), Jürgen Gräber (Trompete, aus Villingendorf), Jan Buschmann (Bass), Peter Imhof (Gitarre) und Clemens Viereck (Schlagzeug, alle aus Rottweil) – mit der Feuerwehr zu tun haben? "Ein Teil von uns hat Kinder mit der obligatorischen Feuerwehrsehnsucht", erzählt Dürr. Als die Musiker die Ausschreibung entdeckten, fanden sie die Idee, eine Hymne für die Männer in Rot zu schreiben, lustig. "Wir sind in den Probenraum gegangen, und der Song stand an einem Abend."

Nicht ungewöhnlich für die sechs: Das Komponieren und Texten gehe ihnen leicht von der Hand. Die Band, die sich im November 2013 zusammenfand, besteht aus erfahrenen Musikern. Die Altersspanne reicht von Anfang 20 bis Ende 40. Manche von ihnen machen seit Jahrzehnten Musik. Geprobt wird im MuM-Gebäude am Omsdorfer Hang. Ihren Stil beschreiben sie als Weißbrot-Reggae. Dass der offenbar Spaß macht, ist dem Song "Feuercompagnie" anzuhören. Sie wollten das Thema mit einem Augenzwinkern aufgreifen, erklärt Dürr, fröhlich und tanzbar. Gleichzeitig sei die Feuerwehr ein wichtiges Thema: "Ohne die wär’s schlecht bestellt." So klingt denn auch alles aus ihrem Wettbewerbsbeitrag heraus. Etwa, wenn es heißt: "Die Feuerwehr kommt schnell wie der Schall" oder "Auf die Jungs ist Verlass, auf jeden Fall". Noch ein Stückchen näher, nicht nur musikalisch, kamen "not’jacob" der Rottweiler Wehr übrigens bei ihrem Fotoshooting im Gerätehaus.

Während sie in ihrem Lied die Schlagkraft der Truppe besingen, benötigen sie jetzt selbst Unterstützung: Die Finalisten des Wettbewerbs treten online gegeneinander an. Ab dem morgigen Samstag stehen jeweils zwei Titel zur Abstimmung. Am Samstag, 14. März, ist "Feuercompagnie" dran. Dann hofft die Rottweiler Band auf viele Klicks unter www.feuerwehrmagazin.de.

Wer "not’jacob" live hören möchte: Ihren ersten Auftritt hat die Gruppe bei Jazz in Town am 30. April im Rottweiler Zimmertheater. Die Zeit bis dahin lässt sich mit einem Besuch auf www. soundcloud.com/not-jacob überbrücken. Auch dort ist "Feuercompagnie" zu hören.