Fachbereichsleiter Lothar Huber erläutert am Modell in der Stallhalle die Details. Foto: Otto

Mit Wettbewerb Interessen der Bürger ernst genommen. Konkrete Planung wird vorangetrieben.

Rottweil - Mit der Entscheidung für einen Architektenentwurf ist in Sachen JVA-Neubau ein großer Schritt getan. Oberbürgermeister Ralf Broß lud den Bauausschuss am Mittwochabend schon einmal zur Eröffnung ein – die voraussichtlich im Jahr 2025 stattfinden wird.

Zumindest "wenn alles gut läuft" seien sieben Jahre realistisch, erklärte Broß im Ausschuss auf die Frage von CDU-Stadtrat Herbert Sauter nach der "Zeitschiene" bis zur Fertigstellung. Mit der Entscheidung für das Konzept der Büros "Obermeyer Planen + Beraten GmbH" und "el:ch landschaftsarchitekten" aus München könne nun die konkrete Entwurfsplanung vorangetrieben werden. Wenn diese dann im Frühjahr/Sommer 2019 vorliege, könne es im Bebauungsplanverfahren weitergehen. Das dauere eineinhalb bis zwei Jahre, die Bauzeit für das Gefängnis mit rund 500 Haftplätzen wurde mit rund vier Jahren veranschlagt.

Der Ausschuss hatte sich zuvor mit der Verwaltung und Vertretern des Landesbetriebs Vermögen und Bau, Amt Konstanz, den in der Stallhalle ausgestellten Siegerentwurf und die dahinter platzierten Konzepte genauer angesehen.

Positiv wurde hervorgehoben, dass im Rahmen des Wettbewerbs die Bürgerinteressen ernst genommen worden seien. Der Siegentwurf bette die Justizvollzugsanstalt wie kein anderer in die Landschaft ein und nutze die Topografie optimal aus. Verwaltungsgebäude und Werkstätten sind zweigeschossig, die Haftkomplexe zur Hangseite hin dreigeschossig ausgeführt. Vor allem in der Fernwirkung – aus dem Umland oder auch vom Testturm aus – sei deutlich wie der Bau dem Gelände folge, so der städtische Fachbereichsleiter Lothar Huber. Im Zusammenspiel mit den Anforderungen an Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit habe der Entwurf überzeugt.

Wichtiger Punkt in der Debatte des Preisgerichts sei unter anderem auch gewesen, dass sich Besucher- und Anlieferwege zu keiner Zeit mit den Wegen der Häftlinge kreuzen. Auch Sichtbeziehungen zwischen einzelnen Haftbereichen sind nicht möglich. "Es war eine Mammutveranstaltung – von neun bis 21 Uhr", machte Günter Posselt (CDU) deutlich, wie intensiv das Preisgericht die Arbeiten diskutiert hat. Viele Einzelheiten wie das Beleuchtungskonzept werden in der Entwurfsplanung noch geklärt, betonte OB Broß. Die Bürger sollen weiter eingebunden bleiben.  Am Donnerstag, 14. Juni, findet ab 19 Uhr in der Stadthalle eine Infoveranstaltung für interessierte Bürger statt.

Mehr zum Großgefängnis in Rottweil auf unserer Themenseite.