Dieses Bild soll es künftig nicht mehr geben. Rollstuhlfahrer werden demnächst auch in den Chorraum fahren können. Foto: Hildebrand Foto: Schwarzwälder Bote

Heilig-Kreuz-Münster: Was nach den Renovierungsarbeiten noch fehlt

Die Erwartungen waren groß, der Andrang beim Eröffnungsgottesdienst auch – allgemein gibt es viel Lob für das Ergebnis der zweijährigen Renovierungsarbeiten im Rottweiler Heilig-Kreuz-Münster.

Rottweil. Als besonders positiv wird das neue Licht empfunden. Die sorgsame und doch gründliche Reinigung von Wänden und Decken sowie die Verlegung des Altars haben am gewohnten Bild eigentlich nicht viel verändert. Das Blattgold der Altäre glänzt und die goldenen Baldachine über den Aposteln bilden eine Verbindung vom einen Seitenschiff über das Kirchenschiff bis hinüber zum anderen Seitenschiff. Der Kirchenraum ist optisch höher und breiter geworden.

Aber wie in jedem neuen Haus gibt es auch hier Dinge, die jetzt auffallen oder erst gelöst werden können, wenn man drin wohnt. Dazu gehören an erster Stelle die im Winter als besonders kalt empfundenen Eichenbänke. Dekan Martin Stöffelmaier gab ja bereits an Fasnet "kund und zu wissen, dass da noch kommen Kissen".

Eine durchgängige Bepolsterung wird es nicht geben. Der Verwaltungsausschuss hat beschlossen, dass Angebote für eine Bemusterung für Einzelpolster eingeholt werden. Es müssen Brandschutzvorgaben eingehalten werden. Bei den Polstern muss geklärt werden, welche als Brandlast gewertet werden und welche Wärme bei einem Brand entstehen würde. Da gibt es Vorschriften zu beachten. So kann das dauern.

Vor der bisherigen Taufkapelle wird demnächst eine Rampe eingebaut, über die Rollstuhlfahrer dann in die Südkapelle einfahren können, um von dort mit einem Lift in den Chorraum zu gelangen, wenn dort Hochzeiten, Taufen oder sonstige Gottesdienste gefeiert werden.

Bemängelt wird auch das Fehlen von Haken. Dazu wird es ebenfalls eine Bemusterung geben. Die Haken sollen unterhalb des oberen Buchablagebretts in der Art von Taschenhaken angebracht werden. Mützen können in die Fächer unter den Bänken gelegt werden.

Die vier überlieferten Weihwasserbecken werden wieder angebracht. Es handelt sich bei den unscheinbaren Teilen um äußerst hochwertige Kupfertreibarbeiten der Sanierung in den Jahren 1912 bis 1915. Sie werden demnächst in einem Fachbetrieb in Kißlegg überarbeitet, lebensmittelecht verzinnt und unter Beibehaltung der Patina gereinigt.

Auch über das Aussehen des künftigen Schriftenstandes an der hinteren linken Wand soll demnächst nach einer Bemusterung entschieden werden.