Foto: Schnekenburger

Positive Bilanz der 30. Auflage. Gut 9000 Besucher kommen. SWR-Bigband setzt fulminanten Schlusspunkt.

Rottweil - Strahlende Gesichter zum Finale: Am Samstagabend hatte das Jazzfest allen Grund zu feiern. Der Auftritt der SWR-Bigband mit Larry Carlton setzte einen fulminanten Schlusspunkt.

Keine Frage, die 30. Ausgabe war eine der erfolgreicheren in der Geschichte des Rottweiler Jazzfestes. Gut 9000 Besucher, ein Programm, das ein breites Spektrum abdeckt und keine Aussetzer hatte, bestens aufgelegte Künstler, die sich an diesem doch etwas anderen Ort als jene, die sie gewohnt sind, wohlfühlen: Simon Busch, Vorsitzender des Jazzfest-Vereins, hat sich Mühe gegeben, bei der kritischen Betrachtung auch Punkte zu benennen, die Schatten auf das diesjährige Festival werfen könnten. Allein, erfindet keine.

Natürlich hielt der Programmzettel nicht an jedem Abend in der Alten Stallhalle Musik für jedermann vor. Dafür gab es einige ganz besondere Momente. So schwärmt Claus Gams, der das Festival lange geleitet und sich inzwischen auf die Programmarbeit zurückgezogen hat, von Klaus Doldinger. Was dessen Projekt mit dem Orchester der Kammeroper München im zweiten Teil des Freitagabends geliefert habe, sei ein "Klangerlebnis, wie ich es noch nie hatte in der Alten Stallhalle". Allenfalls bei den "Brazzy Voices", schränkt Gams ein. Doch das ist lange her. Wie lange, das kann man sich im Club, dem Foyer der Stadthalle anschauen. Dort hat Holger Rabenstein Banner aufgehängt – Rückblick auf 30 Jazzfeste. Es ist eine beeindruckende Namensliste, die auch die Künstler selbst, die mitunter gerne noch bleiben, nicht unberührt lässt.

Das Festival ist wieder zum Treffpunkt geworden. "Sonst hätten wir auch die Helfer nicht akquirieren können", meint Busch. Und er erwähnt das "Team-Gefühl", das über die Jahre "unglaublich gewachsen" sei. So lassen sich rund 200 ehrenamtliche Helfer mobilisieren. Für Auf- und Abbau, die Technik, Organisation und Werbung, im Entree – und natürlich der Gastronomie. Dort waren insgesamt rund 140 Personen im Einsatz. Und sie hatten viel zu tun: Etwa 43 Fass Bier gingen über den Tresen, 420 Flaschen Sekt und 850 Flaschen Wein konsumierten die Besucher, dazu gut 3000 Flaschen Mineralwasser und 3200 Flaschen Saftschorle, wie Wolfgang Seifriz, zuständig für das Gastroteam, vorrechnet. Das Rottweiler Jazzfest war und ist eben beides: Jazz in breitem Spektrum, und ein Fest.