Aline Krumm hat sich in den USA tätowieren lassen. Foto: Krumm Foto: Schwarzwälder Bote

Tattoos: Aline Krumm hat ihre Familie immer bei sich / Eisbär erinnert an den Onkel

Seit sie 16 Jahre alt war, hatte sie auf diesen Moment gewartet. Als Aline Krumm dann als Au-Pair nach Amerika ging, wurde ihr Traum vom eigenen Tattoo Wirklichkeit.

Bösingen. Er ist klein, flauschig und steht für etwas ganz Großes – an Aline Krumms Knöchel prangt seit mehr als zwei Jahren das Bild eines Eisbärs. "Er steht für meine Familie", sagt die 25-jährige Bösingerin. "Besser gesagt dafür, dass wir nie frieren."

Ihr Onkel sei für diesen Vergleich mit den Nordpolbewohnern verantwortlich. Seine Familie hatte er aufgrund ihrer Gemütlichkeit immer Familie Panda genannt.

Im Dezember 2014 starb er, und Krumm wollte etwas auf der Haut tragen, das sie für immer an ihn und ihre Familie erinnern würde. Der Traum von einem Tattoo ist hingegen schon ein wenig älter. Seit sie 16 Jahre alt war, spielte die angehende Erzieherin mit dem Gedanken. Doch erst sieben Jahre später wagte sie es. Damals war sie für eineinhalb Jahre als Au-Pair in Pleasant Hill im Bundesstaat New York (USA). "Mir war klar: Wenn ich es wirklich wage und mir ein Tattoo stechen lasse, dann in Amerika", erzählt sie.

Als ihre Familie dann zu Besuch kam und sie gemeinsam durch die Vereinigten Staaten reisten, war es soweit. Ihre Eltern hätten ihr die Entscheidung überlassen. "Sie meinten, dass es ja mein Körper ist. Ich hatte vorher überprüft, welches Tattoo-Studio gut ist und den Termin schon Monate im Voraus gemacht", sagt Krumm.

Innenseite des Knöchels ist ein wenig privater

Dementsprechend groß waren Nervosität und Vorfreude, als es einen Tag vor der Abreise nach Deutschland zum Termin ging. "Ich hatte ein Foto vom Motiv dabei", erzählt die 25-Jährige. Auf die Stelle habe sie die Tätowiererin in Los Angeles (Kalifornien) gebracht. Der Knöchel sollte es werden, um die Tätowierung im Notfall abdecken zu können.

"Ich habe mich für die Innenseite entschieden, weil sie – anders als die Außenseite des Knöchels – etwas privater ist. Man sieht das Bild so nicht sofort", erklärt die Bösingerin. Eineinhalb Stunden dauerte das Stechen, doch die hatten es in sich, berichtet Krumm. "Ich bin gegen Ende zweimal beinahe umgekippt. Ich weiß nicht, ob der Schmerz der Grund war. Die Tätowiererin meinte, sie hätte das zu diesem Zeitpunkt noch nie erlebt", erzählt Krumm lachend. Zudem sei ihr Fuß zeitweise eingeschlafen.

Trotzdem hat die 25-Jährige nichts bereut und auch ein wenig Blut geleckt. "Ich will auf jeden Fall noch einmal ein Tattoo, auch wenn ich noch nicht weiß was und an welcher Stelle", sagt sie und streicht sich gedankenverloren über das Eisbär-Tattoo. Egal, wofür sie sich entscheide, die Familie habe sie nun immer dabei.