Vorsorgeuntersuchungen zu Darmkrebs sollten viel höher im Kurs stehen, sagen Gesundheitsexperten. Foto: © ryanking999 - stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Vorsorge: Themenabend Darmkrebs in der Helios Klinik Rottweil / Drei Spezialisten beantworten Fragen

Kreis Rottweil. Die wenigsten Menschen beschäftigen sich freiwillig mit dem Thema Darm – und noch viel weniger mit dem Thema Darmkrebs. Die jährlich im Monat März stattfindende bundesweite Aufklärungskampagne soll das ändern. Dieses Jahr im Fokus: das familiäre Risiko. Denn immer mehr Menschen unter 50 erkranken, die meisten, weil bereits jemand in der Familie erkrankt war, sagt die Statistik.

Alles Wissenswerte rund um Vorsorge und Behandlung von Darmkrebs können Interessierte morgen, Mittwoch, 27. März, 19 Uhr, in der Helios Klinik Rottweil erfahren, wenn die Chefärzte Dirk Becker und Günther Fuchs zusammen mit dem Hämato-Onkologen Michael Ehrsam rund um das Thema informieren. Professor Becker, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II, geht auf die Darmspiegelung ein. Diese Untersuchung ist die wichtigste Vorsorgemaßnahme im Kampf gegen Darmkrebs. Sie wurde 2002 gesetzlich eingeführt, und seit diesem Zeitpunkt bis 2014 ging in der Altersgruppe der 50 bis 74-Jährigen die Zahl der Neuerkrankungen um 17 Prozent zurück. Becker: "Noch immer haben viele Menschen Angst vor dieser Untersuchung und gehen deshalb nicht zur Vorsorge, was leider fatale Folgen haben kann".

27. März Infoabend

Günther Fuchs ist Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des Darmzentrums Rottweil. "Die rückläufigen Zahlen zeigen deutlich, dass die Vorsorgeuntersuchung positive Wirkung hat", sagt er. Mit Sorge sieht der Mediziner, dass im selben Zeitraum die Zahl der Neuerkrankungen in der Altersgruppe 25 bis 49 Jahre um elf Prozent gestiegen ist. "Darmkrebs ist eben nicht nur der Krebs der Menschen 50 Plus!". Auch junge Menschen seien betroffen, nicht zuletzt deshalb, weil sie ein familiäres Risiko hätten. „Bei diesen Patienten werde der Krebs in der Regel erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt.

Günter Fuchs wird bei dem Themenabend zu den Behandlungsmöglichkeiten aus chirurgischer Sicht und zur Betreuung der Patienten im Darmzentrum Rottweil informieren. Auch das familiäre Risiko wird zur Sprache kommen. Michael Ehrsam behandelt als Hämato-Onkologe in seiner Praxis krebskranke Patienten. Er wird an dem Abend aufzeigen, welche Möglichkeiten es gibt, die Darmkrebsbehandlung mit einer Chemotherapie zu unterstützen, wann der richtige Zeitpunkt für eine solche Behandlung ist und wie sich diese Therapie auswirkt. Dabei wird der Mediziner auch auf mögliche Nebenwirkungen eingehen. Im Anschluss an die Referate besteht wieder Gelegenheit, mit den Referenten ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen. Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung nicht erforderlich.