Hospizdienst: Irmgard Friedrich wird 90
Rottweil. Irmgard Friedrich gehört zu den Gründungsmitgliedern der ambulanten Hospizgruppe Rottweil. Diese feiert im September ihr 20-jähriges Bestehen. Am heutigen Samstag allerdings hat erst einmal Friedrich Grund zu feiern: Sie wird 90 Jahre alt.
Noch immer ist die Jubilarin im Hospizdienst aktiv. Ihre Mitstreiter fragen sich angesichts dessen, was sie trotz ihres Altes so lebendig, wach und immer noch offen macht. Ist es die Freude, die sie ihrer Familie und ihren Freunden immer wieder schenkte, allein schon dadurch, dass ihr Haus für so viele offen stand? Oder die innige Beziehung zu ihrem Mann Franz? Oder ist es der Glaube, der ihr den Weg weise? Womöglich sei es auch ihr Wissen um die Grenzen, die das Leben erst wertvoll machen, heißt es in einer Mitteilung des Hospizdiensts. Vielleicht habe sie in ihrer 20-jährigen Hospizarbeit mit Sterbenden aber auch ein Verhältnis zum Tod gefunden, um mit diesem leben zu können?
Immer wieder berichten Ehrenamtliche in Schulklassen von ihrer Arbeit. Dabei diskutierten die Schüler facettenreich zu den Themen Tod und Sterbebegleitung, heißt es weiter. Trotz des ernsten Themas bringe Irmgard Friedrich die Schüler auch immer wieder zum Schmunzeln und zum Lachen und schaffe es, diese schwierigen und nahegehenden Gespräche aufgrund ihrer Lebenserfahrung so zu gestalten, dass jeder Lehrer nur staunen kann, wie aufmerksam seine Schüler sich beteiligen.
Alle Mitglieder der ambulanten Hospizgruppe Rottweil, gerade auch die Jüngeren, verbeugen sich tief vor der Lebensleistung, der Wärme, der Präsenz und Souveränität, die Friedrich ausstrahlt. Stetig habe sie mit klaren Impulsen die Arbeit treu begleitet und bereichert.
