Der Zoll erfüllt zahlreiche Aufgaben. Foto: Seeger Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahresbilanz: Singener Behörde verzeichnet ordentliches Einnahmeplus / Kraftfahrzeugsteuer großer Faktor

Kreis Rottweil. Das Hauptzollamt Singen hat im zurückliegenden Jahr 2016 mehr als 2,558 Milliarden Euro eingenommen. Dies sind über 330 Millionen Euro mehr als im Jahr 2015 und entspricht einem Einnahmeplus von 15 Prozent. Das geht aus der Jahresbilanz des Hauptzollamts hervor.

Vordringliche Aufgabe der Bundeszollverwaltung und damit auch der Beschäftigten des Hauptzollamts ist die Erhebung der Ein- und Ausfuhrabgaben sowie der Verbrauchsteuern auf Energieträger und Genussmittel. Der Zoll nimmt laut Pressemitteilung Jahr für Jahr rund die Hälfte der dem Bund zufließenden Steuern ein. Im Jahr 2016 waren das 131,9 Milliarden Euro. Als Partner der Wirtschaft trage man in enger Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Behörden maßgeblich dazu bei, dass die Waren unter Beachtung nationaler und internationaler Regelungen auf schnellstmöglichem Wege ein- oder ausgeführt werden können. Aber auch die Überwachung der EU-Außengrenze zur Schweiz, die Überwachung des grenzüberschreitenden Bargeldverkehrs sowie die Bekämpfung der Schwarzarbeit stellten im zurückliegenden Jahr 2016 die Aufgabenschwerpunkte des Hauptzollamts Singen dar.

In dem 2016 erzielten Einnahmeplus spiegeln sich laut Mitteilung die grundsätzlich nach wie vor robusten Konjunkturdaten sowie die seit 2014 ebenfalls durch die Zollverwaltung zu vereinnahmende Kraftfahrzeugsteuer wider. Nach wie vor stelle die Einfuhrumsatzsteuer mit gut 2,16 Milliarden Euro die größte Einnahmequelle dar. Neben den knapp 80 Millionen an Einnahmen aus der Strom- und Energiesteuer gewinne nunmehr die Kraftfahrzeugsteuer mit mehr als 256 Millionen Euro mehr und mehr an Bedeutung. Seit April 2014 ist das Hauptzollamt Singen zuständig für den Einzug der Kraftfahrzeugsteuer für den Bezirk des Regierungspräsidiums Freiburg. Der zu betreuende Fahrzeugbestand beträgt rund 1,77 Millionen Fahrzeuge. 2016 resultierten daraus Kraftfahrzeugsteuereinnahmen in Höhe von knapp 257 Millionen Euro. Bundesweit wurden neun Milliarden Euro dieser Steuerart eingenommen.

Die Abfertigung des grenzüberschreitenden Warenverkehrs ist die ureigenste Aufgabe der Zollverwaltung. Im Landesinneren überwachen seit Verwirklichung des Binnenmarktes der Europäischen Gemeinschaft mobile Kontrolleinheiten die Einhaltung der zollrechtlichen Bestimmungen. Zoll und Wirtschaft stünden effiziente IT-Systeme zur Verfügung, mit denen die Unternehmen alle Warensendungen von, nach und durch Deutschland elektronisch anmelden und abwickeln können. Diese Aufgabe wird im Bezirk des Hauptzollamtes Singen durch die 14 Warenverkehrsämter wahrgenommen. Da die Steuerfestsetzungen jedoch häufig auf Angaben, die der Beteiligte selbst gemacht hat, beruhen, und eine abschließende Überprüfung dieser Angaben aus Zeitgründen im Vorfeld oft nicht möglich ist, ermittelt der Zoll durch nachgelagerte Prüfungs- und Überwachungsmaßnahmen in den Unternehmen die steuerlich relevanten Sachverhalte.