Der Hängebrückeneinstieg am Bockshof ist denkmalschutzrechtlich gesehen kritisch. Foto: Montage: kts Innovations

Forum für Rottweil (FFR) will die ganzheitliche Lösung mit Anbindung. Zweifel an filigranem Einstieg.

Rottweil - Die Mitglieder des Forums für Rottweil (FFR) stehen der Anbindung der Hängebrücke in der Mitte des Bockshofes überwiegend skeptisch gegenüber. Das ist laut Pressemitteilung das Ergebnis einer Diskussion in der monatlichen Sitzung am Montagabend.

Michael Leibrecht erinnerte in diesem Zusammenhang an frühere Projekt-Ideen von Studenten aus Weimar zum Nägelesgraben. Diese sahen bereits Verlagerungen der Parkierungsflächen unter die Erde vor. Daran ließe sich anknüpfen, um die Hängebrücke nicht am Bockshof, sondern am Nägelesgraben andocken zu lassen.

Die neue FFR-Sprecherin Anja Klingelhöfer plädierte für eine sachliche Debatte. Argumente des Denkmalschutzes seien sorgfältig abzuwägen. Heide Friederichs erinnerte an die Argumentation des Landesdenkmalamtes in der Bürgerversammlung im Frühjahr. Die Referatsleiterin beim Landesdenkmalamt, Ulrike Plate, habe dabei die ablehnende Position ihres Amtes mit dem Gesamtensemble der Stadtmauer um die historische Innenstadt begründet.

Wegeverbindungen in den Bockshof gab es nie zuvor

Niemals habe es Wegeverbindungen in den Bockshof, den ehemaligen Friedhof der Stadt, gegeben, habe sie damals argumentiert. Plate habe von "erheblichen" Beeinträchtigungen gesprochen, sollte die Brücke wie geplant und gewünscht dort realisiert werden.

FFR-Stadtrat Reiner Hils zweifelte daran, ob der in den Fotomontagen bisher filigran, "fast unsichtbar" dargestellte mittige Einstieg am Bockshof so umsetzbar sei. Seine Kollegin Elke Reichenbach befürchtet durch den weiteren Touristenmagneten ein höheres Verkehrsaufkommen in der Innenstadt. Durch ein schlüssiges Verkehrskonzept müsse zusätzlicher Verkehr aus dem Stadtzentrum herausgehalten werden. Am sinnvollsten sei, wenn die Besucher ihre Fahrzeuge am Testturm abstellen müssten.

Auch im Vorgriff auf die Planungen für die kommende Landesgartenschau sei Skepsis angebracht in Bezug auf Mobilitätslösungen und Gestaltung mit Einbindung der geplanten Hängebrücke. FFR erwarte ein Mobilitätskonzept, das die Stadt weitgehend vom Individualverkehr entlaste und eine Anbindung des Bahnhofs ins Auge fasse. Neckarauen, Hängebrücke, Bahnhofsanbindung und Testturm müssten eine ganzheitliche Lösung erfahren.