Heiß begehrtes Mikrofon: Neben den ausgewählten Rednern sollen auch die Bürger zu Wort kommen. Foto: Archiv

Gemeinderat legt Ablauf der Einwohnerversammlung fest. Geballte Infos rund um Projekt Hängebrücke.

Rottweil - Prall gefüllte drei Stunden voller Informationen erwarten die Rottweiler bei der Einwohnerversammlung zur geplanten Hängebrücke am Donnerstag, 9. März. Am Mittwochabend hat der Gemeinderat den Ablauf des Abends und die Liste der zu Wort kommenden Redner festgezurrt.

Klar wird angesichts des straffen Programms: Die Redner, die in der Versammlung – zehn Tage vor dem Bürgerentscheid – ihre Argumente für oder gegen die Hängebrücke nochmals eindringlich darlegen wollen, müssen sich kurz fassen. Schließlich soll auch noch genügend Zeit für Fragen und Statements der Bürger bleiben.

Zur Erinnerung: Schon am 12. Mai hatte eine Einwohnerversammlung stattgefunden, in der der damalige Planungsstand der Fußgänger-Hängebrücke, die von der Innenstadt bis in die Nähe des Thyssen-Krupp-Turms führen soll, präsentiert wurde. Seither hat sich einiges getan, die Pläne sind konkreter, die Brücke hat auch einen Namen: "Neckarline" wird sie heißen – sollten sich die Bürger am 19. März für das Projekt aussprechen.

Die Einwohnerversammlung am 9. März soll dazu nochmals Entscheidungshilfen bieten. Der Ablauf steht gemäß gestrigem Gemeinderatsbeschluss nun fest:

Ab 18 Uhr besteht die Möglichkeit zur Information und Diskussion an Informationsständen. Hier werden die Stadt (Bauen und Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Tourismus, Wahlamt), der Investor Eberhardt Bewehrungsbau, die Dialoggruppe, die Bürgerinitiative und das Bürgerforum mit einem Stand vertreten sein.

Um 19 Uhr beginnt die Versammlung, die von einem externen Moderator geleitet wird. Für die Redner am Mikrofon ist folgender Ablauf vorgesehen:  Oberbürgermeister Ralf Broß hat 15 Minuten Zeit für die Begrüßung und das Statement der Stadt (alle weiteren Sprecher haben dann eine Redezeit von zehn Minuten).  Der Moderator stellt die Agenda kurz vor  Investor Eberhardt erläutert das geplante Projekt  Bürgermeister Alois Oberer aus Reutte in Österreich, wo sich seit 2014 die 406 Meter lange Fußgänger-Hängebrücke "highline 179" über ein Tal spannt, berichtet von den dortigen Erfahrungen  Rottweils Bürgermeister Christian Ruf spricht unter anderem zu den Themen Baurecht, Parken und Denkmalschutz  Ein Vertreter des Landesamts für Denkmalpflege kommt zu Wort  Das Büro Kohl und Partner informiert über "positive Effekte"  Das Büro "translake" berichtet aus der Dialoggruppe  Die Bürgerinitiative "Rottweil ohne Hängebrücke" legt ihre Argumente gegen das Projekt dar  Das Bürgerforum Perspektiven Rottweil gibt eine Stellungnahme ab  OB Broß übernimmt das Schlusswort

Der Vertreter des Amts für Denkmalpflege kam auf Vorschlag der Verwaltung erst in der Sitzung noch auf die Liste – damit erübrigte sich ein Antrag des Forums für Rottweil, das angesichts des "pro"-lastigen Programms einen weiteren Redner "von außen" aufs Podium zulassen wollte. Heide Friederichs sah diesem Ansinnen Genüge getan und zog den Antrag zurück.

Nach dem Redner-Reigen ist rund eine Stunde Zeit für Fragen und Meinungen der Bürger vorgesehen. Im Anschluss besteht wieder Gelegenheit für Gespräche an den Ständen. Gegen 22 Uhr soll die Versammlung enden – und die Bürger wissen dann im Optimalfall, wie sie sich am 19. März entscheiden sollen.