In der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg hat es in der Nacht auf Mittwoch großangelegte Maßnahmen gegen die organisierte Kriminalität im Drogenmilieu gegeben. An der Razzia beteiligt waren Kräfte von SEK und MEK. (Symbolfoto) Foto: © benjaminnolte/Fotolia.com

Razzia gegen Objekte und Personen in der Region in Nacht auf Mittwoch. MEK- und SEK-Kräfte involviert.

Schwarzwald-Baar/Heuberg - Die Polizei hat in der Nacht auf Mittwoch in der Region im Rahmen einer groß angelegten Razzia mehrere Wohnungen durchsucht und Personen überprüft. Es geht um Drogendelikte. Die Maßnahmen sind noch nicht abgeschlossen.

Wie das Polizeipräsidium Tuttlingen auf Anfrage des Schwarzwälder Boten bestätigt, waren am frühen Mittwochmorgen zeitgleich "gezielte Maßnahmen" gegen verschiedene Verdächtige und Objekte gestartet worden. "Es ging hierbei um die organisierte Kriminalität", berichtet ein Polizeisprecher gegenüber unserer Zeitung. Dabei standen Drogendelikte im Mittelpunkt.

Im Einsatz waren neben Beamte des Polizeipräsidiums auch Kräfte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) und des Mobilen Einsatzkommandos (MEK). Ob dabei Personen festgenommen wurde, ist bislang unklar. Seitens der Polizei hält man sich derzeit aus "ermittlungstaktischen Gründen" mit weiteren Angaben zurück, auch, da die Maßnahme noch nicht abgeschlossen ist.

"Wir müssen zunächst die Erkenntnisse auswerten und verifizieren", erklärt der Sprecher. Frühestens zum Ende der Woche könnten diese feststehen, dann werde die Öffentlichkeit informiert. Seitens der Staatsanwaltschaft Konstanz, die Herr des Verfahrens ist, hält man sich momentan zu den Vorgängen ebenfalls noch bedeckt.

Informationen unserer Zeitungen zufolge hat es im Schwarzwald-Baar-Kreis sowohl in Bad Dürrheim als auch in Tuningen Einsätze gegeben. Darüber hinaus waren die Ermittler ebenfalls im Kreis Rottweil aktiv.

Der Polizeieinsatz mit SEK und MEK war von langer Hand geplant, mehrere Dienststellen über die Präsidiumsgrenzen hinweg waren involviert, sagt der Polizeisprecher gegenüber dem Schwarzwälder Boten.

Das Drogenproblem in der Region nimmt seit Jahren zu

Der Einsatz steht nicht im Zusammenhang mit der vor Kurzem gegründeten Ermittlergruppe zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität in den Kreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar, so die Polizei.

Die Stoßrichtung ist dieselbe: Das Drogenproblem in der Region wird größer, die Delikthäufigkeit nimmt seit Jahren zu. In Rottweil registrierte die örtliche Polizei einen Zuwachs von 66 Prozent, der Umgang mit Cannabis hebe sich immer noch deutlich von den anderen Suchtstoffen ab. Habe es in den Jahren zuvor lediglich eine Zunahme von ein bis zwei Fällen gegeben, so registrierten die Beamten 2016 eine Zunahme von 33 Fällen.

Auch an den Schulen sind Handel und Konsum von Betäubungsmitteln ein immer stärker um sich greifendes Problem. Rottweil wird von unterschiedlichen Seiten als ein Brennpunkt genannt.

Seit 2010 beobachtet die Polizei in der Region einen stetigen Anstieg der sogenannten unteren Rauschgiftkriminalität. Die Polizei sagte, sie wolle eine Stufe höher ansetzen – im Bereich der qualifizierten Rauschgiftdelikte wie beispielsweise dem gewerbsmäßigen Handel und Schmuggel von Drogen – und den Tätern das Handwerk legen. Hier setzt die neue Ermittlergruppe an.