In Sachen Feuerwehr brodelt in Rottweil derzeit die Gerüchteküche. Doch der Stadtbrandmeister gibt Entwarnung. (Symbolfoto) Foto: Hopp

Droht Auflösung oder Zusammenlegung der Abteilungswehren? Stadtbrandmeister gibt Entwarnung.

Rottweil - Es ist eine Nachricht, die sogar Stadtbrandmeister Frank Müller überrascht: Die Feuerwehrabteilungen Neukirch und Zepfenhan sollen zusammengelegt werden, Hausen gar aufgelöst. Alles nur ein Gerücht, gibt Müller Entwarnung.

Ein paar Bedenken der Bürger gemischt mit falsch aufgeschnappten Informationen – so oder so ähnlich muss die schockierende Nachricht, die derzeit in der Gerüchteküche brodelt, entstanden sein. Laut dieser soll geplant sein, die Wehren aus Zepfenhan und Neukirch zusammenzulegen und die Hausener Abteilung aufzulösen. Der Grund: die Nähe des neuen Feuerwehrhauses in Rottweil. Und die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer.

Stadtbrandmeister Frank Müller ist ebenso verdutzt wie belustigt über die auch für ihn neue Information. "Wenn es da Gespräche gebe, wüsste ich das", sagt er schmunzelnd. Erst am vergangenen Freitagabend habe er die Abteilungsversammlung besucht und ab solut keinen Anhaltspunkt dafür, dass etwas wie eine Zusammenlegung oder Schlie-ßung der Feuerwehrabtei-lungen im Gange ist.

Stadtbrandmeister dementiert die Gerüchte

Dennoch kann er sich vorstellen, warum ein solches Gerücht im Umlauf ist. "Das sind bekannte Gedankenspiele in der Bevölkerung. Hin und wieder heißt es, dass es damit Einsparpotenziale gibt. Diese sind aber meist nicht begründbar", weiß Müller um manche Diskussionen.

Dabei bedenke man oft nicht, dass eine Zusammenlegung, beispielsweise von Nekirch und Zepfenhan, ein neues zentrales Gebäude erforderlich machen würde. "Und das kostet ordentlich Geld", so Müller zur vermeintlichen Ersparnis, von der manchmal unter den Bürgern und in den Gremien die Rede ist.

Gegen das Gerücht spreche allein schon die Tatsache, dass die Prozesse für eine Ersatzbeschaffung des Fahrzeugs in Neukirch laufen. Der Zuschuss sei bereits beantragt, der Haushalt mit der Planung für das kommende Jahr in Sachen Feuerwehr ja verabschiedet. Im Stufenplan der Feuerwehr für 2025 ist ein Betrag von 250 000 Euro für die Ersatzbeschaffung eines Fahrzeugs (LF 8) in Höhe von 250 000 Euro eingestellt. Zudem seien die Wehren in Neukirch und Zepfenhan personell stark.

Gut vertreten sei auch die Feuerwehrabteilung Hausen mit 18 Einsatzkräften. Das Argument, das neue Feuerwehrhaus in Rottweil sei zu nah an Hausen, leuchtet laut Müller nicht so richtig ein.

"Das Einsatzgebiet geht in Hausen bis ins Eschachtal hinunter. Sie haben auch das einzige Fahrzeug mit Allradantrieb", erklärt der Stadtbrandmeister.

Zudem sei die Abteilung auch tagsüber einsatzfähig – keine Selbstverständlichkeit bei Abteilungswehren. Dazu kommt, dass das Hausener Gebäude relativ neu ist.

Oftmals gibt es die Angst in der Bevölkerung, dass die kleinen Feuerwehrabteilungen benachteiligt werden zugunsten der Kernstadtwehr, das weiß der Stadtbrandmeister. Äußerungen wie die des Hausener Ortsvorstehers Herbert Sauter könnten auch für Unruhe gesorgt haben. Er ließ kürzlich in der Ortschaftsratssitzung verlauten, dass die Hausener Wehr dann gesichert sei, wenn die Mannschaftsstärke stabil bleibe. Ein gewisser Unsicherheitsfaktor bleibt damit bestehen. Diesen könnten die Gerüchteköche aufgegriffen haben.

Hartnäckig halte sich laut Müller die Vorstellung, dass die Kernstadt nicht auf die eingegliederten Abteilungen der Stadtteile angewiesen ist.

Entlastung der Kernstadtwehr

"Andersrum wird ein Schuh draus", stellt Müller klar. So hole sich die Kernstadtwehr häufig ihre Abteilungen zu Hilfe, etwa Hausen beim Hochwasser im vergangenen Jahr. Einige der dafür benötigten Geräte aus Rottweil seien auch in Hausen gelagert.

"Bei 244 Einsätzen kommt die Kernstadtwehr schon einmal an ihre Grenzen. Dann ist es gut, dass es die anderen Abteilungen gibt, die wir gern unterstützend hinzuziehen", ist Müller dankbar über die Entlastung, Hilfe und Kameradschaft.

Dass die Abteilungswehren unter die Räder kommen, ist folglich nicht zu befürchten, und das Gerücht eben das, was Gerüchte meist sind: letztlich heiße Luft.