28 Vereine, Gruppierungen, Einrichtungen und Organisationen stellen beim Bürgerdialog im Kapuziner aus. Foto: psw

Im Bürgerdialog bringen zahlreiche Bürger ihre Ideen in den "Projektschmieden" auf den Tisch.

Rottweil - Nach der gut besuchten Auftaktveranstaltung im Januar kommt das Projekt Agenda 2030 nun richtig in Gang. Beim Bürgerdialog im Kapuziner präsentierten die Aussteller am Samstagnachmittag schon eine Fülle von Ideen und Visionen.

Doch weitere Anregungen und Ideen sind erwünscht. Jeder kann und soll sich engagieren und einbringen. Mitdenken, mitmachen und die Zukunft der Stadt Rottweil im Sinne der Nachhaltigkeit mitgestalten. So heißt die Devise in diesem Prozess. Dazu forderten beim Bürgerdialog im Sonnensaal des Kapuziners die 28 ausstellenden Vereine, Gruppierungen, Einrichtungen und Organisationen sowie die Stadt Rottweil die Bürger auf.

Wie wollen wir, unsere Kinder und Enkelkinder im Jahr 2030 leben?

Trotz Bilderbuchwetter besuchten über die vier Stunden verteilt zahlreiche Gäste die Veranstaltung und informierten sich an den Ständen aus erster Hand oder brachten sich in den durchgeführten "Projektschmieden" wie zum Thema Abfallvermeidung oder ehemaliges Gasthaus Flasche spontan ein. Vielfältige Themenbereiche des sozialen und gesellschaftlichen Lebens wurden angesprochen, ebenso Ökologie, Klima- und Artenschutz, Energiefragen und Mobilität.

Beim Stand der Stadt Rottweil spielte das Thema Landesgartenschau eine gewichtige Rolle. Beim Durchgang durch den Saal mit den zahlreichen Ständen wurde den Besuchern einmal mehr bewusst, wie groß und vielschichtig das Spektrum der Zukunftsaufgaben ist. Gleichzeitig nahm man auch zur Kenntnis, wie engagiert, innovativ und weitsichtig schon viele Bürger, die in den unterschiedlichsten Initiativen mitarbeiten, bezüglich des Punkts Nachhaltigkeit sind.

Wie wollen wir, unsere Kinder und Enkelkinder im Jahr 2030 in Rottweil leben? Diese Frage berührt jetzt schon viele Bürger der Stadt. Doch es sollen noch mehr werden. Dies war das Ziel des offenen Infomarktes.

Was aber ebenso wichtig angesehen wurde: Die Aussteller der unterschiedlichen Bereiche konnten untereinander Kontakte knüpfen und sich austauschen. "Ich finde es gut, dass die verschiedenen Gruppen heute in das Gespräch kommen, so entsteht ein Netzwerk, das wir brauchen", betonte die Referentin der Stadt Rottweil und Leiterin der Stabstelle Bürgerliches Engagement und Lokale Agenda 21, Gudrun Müller. Sie hatte zusammen mit Jutta Steffens und Raymund Holzer von der Lokalen Agenda 21 Rottweil und mit der Unterstützung des Unternehmens translake aus Konstanz sowie zahlreichen Helfern diesen ersten Bürgerdialog organisiert.

Ralf Broß: "Rottweil ist derzeit eine Stadt im Aufbruch"

Für diese Anstrengungen gab es von Bürgermeister Ralf Broß ein ganz dickes Lob. Der OB meinte in seiner Begrüßung: "Rottweil ist derzeit eine Stadt im Aufbruch". Mit dem Testturm von ThyssenKrupp, dem geplanten Neubau der Justizvollzugsanstalt, der Fußgänger-Hängebrücke und der Bewerbung um die Landesgartenschau 2028 wolle die Stadt die Weichen für die Zukunft stellen.

"Rottweil möchte sich aber vor allem nachhaltig weiterentwickeln." Mit dem Agenda-2030-Prozess betrete die Stadt Rottweil, die als Pilotprojekt ausgewählt wurde, ein Stück Neuland, räumte Broß ein. Unterstützt werde sie dabei vom Bundesministerium für wirtschaftlichen Zusammenhalt und Entwicklung und den beauftragten Firmen und Einrichtungen.

Mit der Bundesförderung sei es auch möglich gewesen, den Prozess vom externen Moderationsbüro Translake aus Konstanz durchführen zu lassen. Dieses war mit drei Mitarbeitern vertreten und moderierte auch die kurzen Gesprächsrunden zum Aspekt Nachhaltigkeit bei den Haupthemen Ökonomie, Ökologie und Soziales.

Dazu äußerten sich Wirtschaftsförderer Andre Lomsky, Detlev Maier vom Gewerbe- und Handelsverein, Katharina Baudis (BUND Schwarzwald Baar-Heuberg), Raymund Holzer (Lokale Agenda 21 Rottweil ), Bürgermeister Christian Ruf und Bernhard Kraus vom Seniorenrat Rottweil.