Eins der geplanten Projekte: Die Drehersche Mühle in der Au wird aus dem Dornröschenschlaf geweckt und über einen Steg für die Besucher erschlossen. Foto: Planstatt Senner

Rottweiler Bewerbung für Großereignis 2028 steht und trumpft mit Superlativen auf. Motto: "Höher. Grüner. Weiter."

Rottweil - Die Bewerbung steht: Rottweil will 2028 die Landesgartenschau (LGA) ausrichten. Das Motto lautet: "Höher. Grüner. Weiter." Der Gemeinderat ist vom am Mittwoch vorgestellten Bewerbungskonzept begeistert, die Landschaftsarchitektin vom beauftragten Büro Planstatt Senner euphorisch: Rottweil habe "riesiges Potenzial", mit dem bei der Jury ordentlich gepunktet werden könne.

Man habe eine "attraktives Paket geschnürt", freute sich Bürgermeister Christian Ruf, der nochmals die Eckdaten umriss: Bei 20 Millionen Euro soll die finanzielle Obergrenze gehalten werden, wichtige infrastrukturelle Projekte wie der Bahnhaltepunkte Stadtmitte, die Durchgängigkeit des Neckartalradwegs und die Anbindung des Berner Felds sollen umgesetzt werden. Erfreulich sei die große Beteiligung der Bürger schon im Vorfeld, unter anderem durch das Bürgerforum Perspektiven und die Lokale Agenda.

Kerstin Winandi vom Büro Planstatt Senner geriet bei der Vorstellung des Bewerbungskonzepts ins Schwärmen: Vor allem der Neckar, der auf elf Kilometern Länge erlebbar gemacht werden soll, eröffne viele reizvolle Möglichkeiten. Allerdings kamen bei manchen Räten Zweifel auf, ob alle Projekte wirklich für 20 Millionen Euro zu haben sind: Das Gaswerk im Neckartal verschwindet und wird zum Besucherpark, ein Gleis der Bahn verschwindet ebenso und macht Platz für grüne Auen. Vom neuen Bahnhaltepunkt aus fahren Besucher der LGA per Schrägaufzug direkt in die Stadtmitte, das Berner Feld wird zum Innovationspark, der Grüngürtel um die Stadt wiederbelebt. Was Rottweil für die LGA zu bieten hat, sei einmalig, versicherte Winandi.

Die Nachfolgekosten für die Betreuung der LGA-Anlagen bezifferte Fachbereichsleiter Herbert Walter auf 40 000 Euro im Jahr.

"Wir sollten euphorisch zustimmen", meinte Herbert Sauter (CDU), und das tat das Gremium denn auch einstimmig. Ideengeber Michael Gerlich (FDP) hofft, dass er tatsächlich in den Genuss kommt, irgendwann in einem Biergarten direkt am Neckar zu sitzen.

Das Ziel ist nun fest im Visier, die Bewerbung geht unverzüglich in Druck, denn die Zeit drängt: Am 22. Dezember ist Einsendeschluss.