Michael Reilich und Sonja Rajsp mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte) beim Landesparteitag Foto: Grüne Foto: Schwarzwälder Bote

Delegierte: Rottweiler Grüne in Konstanz

Kreis Rottweil. Drei Vertreter der Grünen aus dem Kreis Rottweil haben beim Landesdelegiertentreffen in Konstanz Ministerpräsident Winfried Kretschmann nach Rottweil eingeladen. Begeistert von der Rede des Ministerpräsidenten zeigten sich alle drei, die beiden Kreis-Delegierten Albert Gaisser und Michael Reilich sowie Sonja Rajsp als Mitglied des Landesvorstands. Kretschmann habe kein Blatt vor den Mund genommen, sondern die Angriffe des AfD-Abgeordneten Emil Sänze auf die Landtagspräsidentin Muhterem Aras kritisiert. "Völkisches Denken, aus dem der Totalitarismus erwächst", nannte er die Versuche, Aras das Recht abzusprechen, sich mit der deutschen Geschichte zu befassen. Kretschmann interpretierte Sänzes Logik so, dass im Umkehrschluss alle eine Kollektivschuld an der Nazizeit hätten, und das sei Sippenhaft bis ins siebte Glied, so wie das früher gehandhabt wurde. So sei es aber nicht, sondern der Staat übernehme die historische Verantwortung dafür, und daher sei es umso erfreulicher, dass sich Aras in die Verantwortung stelle. "Sie ist eine engagierte, patriotische Bürgerin", sagte Kretschmann.

Beim Parteitag wurde unter anderem ein Bodenfonds beschlossen, eine halbe Milliarde Euro für die Kommunen, damit diese Grundstücke aufkaufen und darauf günstigen Wohnraum schaffen könnten. Das wird nun dem Landtag zum Beschluss vorgelegt.

Das Delegiertentreffen war laut Pressemitteilung der Kreis-Grünen ein großes buntes Fest, bei dem unter anderem die Nobelpreisträgerin Nadia Murad gefeiert wurde, denn ein wenig gehe dies auch auf die Grünen und ihren Ministerpräsidenten zurück. Er hatte ein Sonderprogramm durchgesetzt, mit dem 1000 missbrauchte und verfolgte Jesidinnen aus dem Irak geholt wurden, die jetzt im Land betreut werden. Und eine von ihnen ist Nadia Murad. Kretschmann hatte aber auch Grund, in seiner Rede Optimismus zu verbreiten, denn die Umfragewerte für die Grünen stiegen.

Kritik gab es von der Grünen-Jugend. Vorsitzende Lena Schwelling forderte mehr grünes Profil in der Landesregierung.