Kernige Rockmusik aus Schweden war beim Ferienzauber am Donnerstag mit Mando Diao geboten. Foto: Bodo Schnekenburger

Band eröffnet 30. Rottweiler Ferienzauber und sorgt für beste Stimmung im Kraftwerk. Mit Video

Rottweil - Mächtig und prächtig begann am Donnerstagabend der 30. Rottweiler Ferienzauber. Zum Auftakt spendierten die Macher ihrem Publikum kernige Rockmusik aus Schweden: Mando Diao waren zu Gast im Kraftwerk.

Auf diesen Abend haben sich wohl viele ganz besonders gefreut. Passt ja auch irgendwie, die raue, intensive und mit viel Energie performte Musik und der Charme des Baus, der auch das Quintett beeindruckt. Einige haben weite Anfahrten auf sich genommen, um Mando Diao zu erleben, viele kommen aus der weiteren Region. Insbesondere die Tuttlinger Ecke ist gut vertreten im Kolossaal. Und die Fans werden nicht enttäuscht. Erst wenige leise, dann entschlossen etwas kräftiger klatschen den Takt zum langen Intro. Es ist wie eine Art akustischer Teppich, auf dem die Schweden irgendwann auf die Bühne kommen und ohne viel Aufhebens loslegen.

"Mexican Hardcore" ist ein wirkungsvoller Opener, kommt da doch viel zusammen, was Mando Diao ausmacht. Ein etwas düsterer Unterton, kleine melodische Perlen, harte Riffs, ein variabler Rhythmus, der eingängig ist, ohne ermüdend zu wirken – und die heisere Stimme von Björn Dixgård. Das kommt an. Zumal die Band bestens aufgelegt ist. Klar. Es ist der "Rottweil-Tag". Und der "Mando-Diao-Tag". Ach was, es ist der Mando-Diao-Tag beim Rottweiler Ferienzauber. So etwas schafft Nähe, spannt Band und Publikum zusammen.

Und tatsächlich ist am Abend so etwas wie ein Miteinander spürbar. Die Szenerie ist überschaubar, obwohl das Konzert so gut wie ausverkauft ist. Der Sound ist druckvoll, aber sehr differenziert. Dadurch wirkt er auch nicht überlaut. Mando Diao ist ja auch nicht so ein Moloch, der die Menge vor sich akustisch niederknüppeln will. Dafür ist die Musik viel zu schade. Und "Gloria" will man wenig später lieber mitsingen als mitgrölen. Auch wenn Jens Siverstedt auch gerne mal für ziemlich scharfe Töne sorgt und das Schlagzeug auch mal kurz anzieht.

So spielt sich das Quintett durch den Abend, lässt auch mal Neues anklingen, arbeitet die Songs breit aus – und ist bei allem ziemlich präsent. Und dann kommt doch noch, was kommen muss: Die Zeiger marschieren schon straff Richtung 22 Uhr, knapp eineinhalb Stunden sind durch. Doch ohne "Dance with Somebody" will das Publikum die Band nicht ziehen lassen. Diese serviert noch einmal eine echte, intensive, ein kernige Live-Version.