Schwalbenturm: Inspiration kommt aus dem Zollernalbkreis

Während in Rottweil Taubenschläge, in Göllsdorf und bald in Neufra Storchennester in die Höhe schießen, punktet Neukirch mit einem Schwalbenturm. Er ist der erste seiner Art im Kreis.

Rottweil-Neukirch. Zumindest nach dem Wissenstand von Neukirchs Ortsvorsteher Kendy Scharein, der sich sicher ist: "Im Zollernalbkreis schießen sie wie Pilze aus dem Boden." Und in Neukirch liege er, aufgrund der topografischen Lage des Rottweiler Ortsteils, höher als der Teststurm.

Die Schwalbenpopulation gehe zurück, mahnte Elmar Maier das Neukircher Gremium vor etwa einem Jahr. Früher wurde dem unermüdlichen Fliegenfänger an jedem Ökonomiegebäude ein Schwalbennest gebaut, heute wollen nur noch die wenigsten Menschen Nester an ihren Neubauten sehen und viele landwirtschaftliche Gebäude von damals würden nicht mehr betrieben oder abgerissen, erklärte Maier.

Der Zollernalbkreis wurde auf dieses Problem aufmerksam, sagte Scharein, der sich für die Unterstützung etwa beim langjährigen Täbinger Ortsvorsteher Erhardt Sautter bedankte. "Der Weg bis zur Aufstellung war schwer." Verschiedene Verkehrssicherungspflichten mussten beachtet, Eigentümerfragen geklärt, ein Bauherr gefunden und vor allem für die Finanzierung gesorgt werden. Mit 9800 Euro lässt sich Neukirch den Naturschutz einiges kosten. Der Großteil werde aus dem Haushalt 2019 finanziert, hinzu kamen Fördermittel und Spenden, die das Vorhaben zeitnah ermöglichten.

Insgesamt stehen 54 Nester zur Verfügung. Der Standort, in unmittelbarer Nähe zum Kindergarten und Grundschule wurde bewusst ausgesucht, denn Schwalben würden es gerne lebhaft mögen. Zudem fänden sich in der Umgebung einige Nistplätze, erklärte Maier. Der Turm stehe erst seit wenigen Tagen, aber Erkundungsflüge habe er schon beobachtet. Er ist sich sicher, dass zur Brutzeit ab Mai die Plätze belegt sein werden.