Bildstock in Neufra geweiht / Noch immer Hochwassergefahr

Rottweil-Neufra. Am Weg zur Dammkrone des Rückhaltebeckens der Starzel wurde der neue Bildstock von Franz Pill geweiht. Mit seinem eleganten, leichten, fast schon schwebend wirkenden Cortenstahlgehäuse und dem Gnadenbild von Günther Abele stellt der Bildstock eine zeitgemäße Umsetzung des uralten Themas dar, christliches Segenszeichen in der freien Natur zu sein.

Von der großen Schar von Gemeindemitgliedern angenehm berührt – etwa 100 Menschen aller Altersklassen waren gekommen – nahm Pfarrer Thomas Böbel die Weihe vor. Ortsvorsteher Willy Schaumann ging in seiner Begrüßung auf den Zusammenhang zwischen dem Bildstock und der exponierten Lage Neufras an der Starzel ein. Sie trat zuletzt in den Jahren 1975, 1987 und 2014 über die Ufer, mit fatalen Folgen für die Einwohner am Bach.

Eine große Gruppe des Musikvereins Neufra mit Dirigent Jürgen Hirn als Spiritus Rector spielte derweil feierliche Weisen und unterhielt das Publikum auch noch lange nach der Weihe.

Der Kirchenchor Neufra mit seiner charmanten Dirigentin Lilli Fabricius sang mit "Wohlauf mit hellem Singen hinaus ins grüne Feld" und "Geh aus mein Herz uns suche Freud in dieser lieben Sommerszeit" zwei traditionelle Gesänge aus der Zeit der Öschprozessionen. Karl Ulmscheider beschrieb in seinem Vortrag die Entstehung des Bildstocks.

Idee und Ausführung gehen auf den Neufraer Schlosser Franz Pill zurück, der als Träger eines weltmeisterlichen Bartes weithin bekannt ist. Die entscheidende spirituelle Ausrichtung erhielt der Bildstock durch das Gnadenbild von Günther Abele.

Der Glaskünstler aus Neufra und ehemalige Werkstattleiter bei der Firma Derix schuf ein voll transparentes Glasbild, das den Heiligen Christophorus mit dem Jesuskind auf der Schulter zeigt, wie er sich in der Mitte des Flusses gegen die Flut stemmt.

Es kann hierbei jedoch nicht der voreilige Schluss gezogen werden, dass nach dieser Installation des Bildstocks zusätzliche Ausgaben für die Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Starzel entbehrlich sein könnten.

Für den Bildstock selbst hoffen sowohl die Künstler als auch viele Bürger der Neufraer Gemeinde, dass seine "Lebenszeit" nicht durch Vandalismus oder andere gewaltsame Einwirkungen begrenzt wird, denn ausgehend von den verwendeten Material, könnte er viele Generationen überdauern.