Schulentwicklung: Gemeinderat entscheidet sich für Teilneubau und Sanierung – verteilt auf zehn Jahre

Rottweil. Eine wichtige Weichenstellung hat der Gemeinderat am Mittwochabend in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen: Am Droste-Hülshoff-Gymnasium (DHG) gibt es einen Neubau, dann die Sanierung eines Gebäudeteils und schließlich den Abriss des jüngsten Anbaus aus den 1980er-Jahren, der energetisch am schlechtesten dasteht.

Oberbürgermeister Ralf Broß gab gestern diesen Beschluss bekannt, der nicht nur einen Schlusspunkt unter die lange Debatte um die Sanierung des DHG setzt. Verbunden ist damit auch das Festhalten an den drei Gymnasien, nachdem aus dem Arbeitskreis Schulentwicklung klar war, dass eine Fusion keine bis marginale Vorteile bringen würde.

Die Notwendigkeit, am DHG etwas zu tun, ist seit geraumer Zeit erkannt. Und auch jetzt, nach dem grünen Licht aus dem Gemeinderat, spielt der Zeitfaktor eine besondere Rolle. Das Gremium hat dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt, die einzelnen Bauabschnitte auf bis zu zehn Jahre zu verteilen. "Je nach Finanzlage", erklärt Broß, seien zwischendurch Pausen denkbar. So kann Rottweil die Maßnahme schultern, denn: Auf 13,5 Millionen Euro hat das Bauamt die Kosten für das Vorhaben geschätzt. Angesichts der 2,8 Millionen Euro, die im laufenden Haushalt eigentlich als erste Rate für die Sanierung eingestellt sind, bleiben knapp 10,7 Millionen Euro, die aufzubringen sind.

Auf einen Nebeneffekt dieser Vorgehensweise, macht Broß mit Blick auf die Zuschusssituation aufmerksam. Nach derzeitiger Praxis muss Rottweil ohne einen Zuschuss auskommen. Sollte sich im Laufe der Jahre daran aber etwas ändern, wäre zumindest für einen Teil des Vorhabens noch denkbar, an Fördermittel zu kommen. Broß macht aber auch aus einem anderen Effekt kein Geheimnis. "Durch das Strecken auf zehn Jahre" sei mit Kostensteigerungen zu rechnen. 2,2 Millionen Euro sind deshalb in den 13,5 Millionen Euro enthalten. Sprich: Würden Neubau und Sanierung jetzt in einem Rutsch angegangen, wäre mit Kosten von 11,3 Millionen Euro zu rechnen.

Dabei wird deutlich, warum sich der Gemeinderat für die Lösung mit einem Teilneubau entschieden hat. Für die Sanierung hat das Bauamt Kosten von 11,2 Millionen Euro errechnet, a lso nur 100 000 Euro weniger als die jetzt gewählte flexiblere Variante. Abgesehen von den räumlichen Möglichkeiten, die für den Neubau sprechen, sind laut OB auch die Auswirkungen auf den Schulbetrieb verträglicher. Anstatt zu Containerlösungen greifen zu müssen, können die Gebäude und der neue Trakt genutzt werden.

Erster Schritt soll der zweigeschossige Neubau werden, der neben dem ältesten Flügel entsteht und neben zehn Klassenräumen auch Schülerbibliothek, Toiletten, Aufenthaltsbereich und Lernzonen haben wird. In zwei weiteren Schritten folgen dann die Sanierung des ursprünglichen Baus und des ersten Anbaus. Letzter Akt wird dann der Abriss des jüngsten Gebäudeteils.