Die Narrenstube in Rottweil-Altstadt wird kurzerhand zur Indoor-Sprungstrecke. Foto: Kindergarten Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Aus dem Kindergarten mitten ins Brauchtum / Besuch bei der Narrenzunft

Im katholischen Kindergarten Altstadt werden, ebenso wie im Kindergarten Pusteblume in Göllsdorf, bunte Fasnetsbilder gemalt, Papiermasken oder Dekomaterial gebastelt.

Rottweil. Zudem werden alte Narrrenreime gesungen und von den Erzieherinnen und Erziehern Hinweise auf die Traditionen und die Kleidlevielfalt der Rottweiler Fasnet gegeben. Ein ähnliches Bild bietet sich an der Römerschule Altstadt und an der Grundschule am Dissenhorn in Göllsdorf: An Projekttagen erfahren Kinder vertiefende Hintergründe und Einsichten in das alte Brauchtum.

Einen Höhepunkt dieser heiß geliebten Zeit stellt für die Kinder aus der Altstadt und aus Göllsdorf der Besuch in der Narrenstube der Narrenzunft Rottweil-Altstadt dar. Mitten drin im Fundus der Zunft bekamen sie die Bandbreite Rottweiler Fasnetsbräuche vom Dreikönigstag über den Schmotzigen und den Fasnetssonntag bis hin zu den Narrensprüngen geballt im Zeitraffer präsentiert.

So ließen sich in den vergangenen Tagen insgesamt 258 Kinder und deren Betreuerinnen und Betreuer in zehn Gruppen von Eberhard Wucher in die Fasnetsabläufe und die Geheimnisse der Kleidletypen einweisen, lauschten aufmerksam den Worten von Klaus Bauer als Abstauber und Ausscheller und waren, nachdem sie von Ernst Schmelzer oder Georg Armleder mit Bajazzhüten oder mit Kopfstücken der Narrentypen ausgestattet worden waren und der Narrenmarsch erklang, fast nicht zu halten.

Und jene Kinder, für die die Rottweiler Fasnet unbekannt war, säumten als Zuschauer die kleine (Indoor)-Umzugsstrecke und begriffen mehr und mehr, dass sie wohl etwas Einmaliges und Wunderschönes miterleben durften. Letztlich stimmten alle mit Inbrunst in die alten Heischeverse ein, übten das Juchzgen und genossen die von der Kabiszunft spendierte Brezel.

Auch die Zunftsenioren hatten ihre Freude, etwa als sich eines der Mädchen beim Auseinandergehen verabschiedete: "’s war so cool bei eich und saumäßig spannend. Am liabsta dät i au mol mei Mama zu eich schicka!"