"Ohren auf", wie hier im vergangen Jahr bei "Gotthard" heißt es beim Ferienzauber. Die Veranstalter hoffen, dass es auch in diesem Jahr einen gibt. (Archiv) Foto: Schnekenburger

Warten auf Auslegung der Verordnung. "Sommersprossen" sind abgesagt. Verein hat zeitlich noch Luft.

Kreis Rottweil - Großveranstaltungen sollen bis zum 31. August aufgrund der Lage rund um das Coronavirus nicht stattfinden. Darauf haben sich die Bundesländer und Kanzlerin Angela Merkel am Mittwoch geeinigt. Alles klar also?

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Mitnichten meint jedenfalls der Fachbereichsleiter Kultur, Jugend und Sport im Rottweiler Rathaus, Marco Schaffert, dem der genaue Wortlaut der passenden Verordnung für das Land Baden-Württemberg bis zum Donnerstagnachmittag nicht vorlag. Eigentlich rechnet er erst in zwei bis drei Tagen mit der schriftlichen Formulierung.

"Sommersprossen" sind abgesagt

So sei bisher nicht geklärt, was denn überhaupt als Großveranstaltung zu gelten habe. Abgesehen von den gemeinsamen Beschlüssen der Ministerpräsidenten treffe jedes Land noch Detailentscheidungen. Ab wie viel Personen gilt beispielsweise ein Konzert in Baden-Württemberg als solches? Die Stadt habe die Klassik-Reihe "Sommersprossen", die Mitte Juni beginnen sollte, bereits vor Wochen abgesagt, so Schaffert. Die Gesundheit der Menschen stünde bei einer solchen Entscheidung im Mittelpunkt. Zugleich geht es aber auch um Verträge und ums Finanzielle. Bisher sei immer noch nicht restlos geklärt, was möglich sei, und was nicht.

Schnell fällt der Blick auf den Ferienzauber, für viele Fans, nicht nur im Rottweiler Raum, der kulturelle Höhepunkt des Jahres schlechthin. Geplant ist er in der Zeit vom 24. Juli bis zum 22. August, und abgesagt ist er noch nicht.

Auch Schaffert will die Veranstaltungsreihe noch nicht abschreiben. Vielleicht seien ja, bis es soweit ist, kleinere Veranstaltungen des "Ferienzaubers" noch "rettbar". Die Entscheidung liege allerdings beim Veranstalter, dem MUM Kulturverein Rottweil.

Der Verein hat zeitlich noch Luft

Mike Wutta vom Verein wirkt auf Nachfrage noch entspannt. Die Entscheidungen der Ministerpräsidenten seien erst wenige Stunden alt und man werde zunächst einmal abwarten, wie sie im Land umgesetzt würden.

Auf dem Verein ruhe noch kein extrem großer Druck, Dinge sofort zu entscheiden. Da habe man noch Luft. Gleichwohl bestätigt er, dass man "natürlich" verschiedene mögliche Szenarien durchgespielt habe. "Es wäre fahrlässig, sich keine Gedanken zu machen", so Wutta. Er sehe in den Entscheidungen zur Corona-Krise durchaus eine "dynamische Entwicklung".

Der Verein werde zunächst abwarten, wie die Verordnung letztendlich formuliert sei. Ihm sei es wichtig, dass eine klare Richtung für die kommenden Wochen und Monate vorgegeben werde.