Infrastruktur: IHK bemängelt Versorgungsqualität in Region

Schwarzwald-Baar-Heuberg. Bei der Mobilfunkversorgung herrscht nach Ansicht der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg Verbesserungsbedarf. Die IHK bewertet die Messerergebnisse für die Region als nicht zufriedenstellend. "Der Standort Deutschland hat einen immensen Nachholbedarf im Bereich der Mobilfunkversorgung", so das aktuelle Votum von Hans Rüdiger Schewe, Vizepräsident der IHK. Hintergrund ist eine Auswertung des Netzdienstleisters Opensignal, der zuletzt die Mobilfunkversorgung aller 425 Landkreise untersucht hatte.

Bei der Versorgungsqualität mit dem aktuellen Mobilfunkstandard 4G belegt im internationalen Vergleich Deutschland demnach Platz 54 von 87. Hinsichtlich der Versorgungsqualität liege die Region abgeschlagen auf den Rängen 374 (Rottweil), 413 (Schwarzwald-Baar) und 423 (Tuttlingen), wird mitgeteilt.

"Die Anwendung datenintensiver Dienste steigt im Mittelstand täglich", so Schewe. Die Wirtschaftskraft der Unternehmen sei fundamental von einer starken Infrastruktur abhängig. Schewe: "Zur Infrastruktur gehört eine flächendeckende und leistungsfähige Versorgung mit Breitband und Mobilfunk. Jedes Funkloch reduziert die Leistungsfähigkeit von Unternehmern, Mitarbeitern und Geschäftsprozessen."

Für die Bundespolitik sei es höchste Zeit zum Handeln: "Unsere Unternehmen stehen in einem internationalen Wettbewerb. Viele haben Niederlassungen in anderen Ländern, die bei der Mobilfunkversorgung besser abschneiden als der Standort Deutschland", so Schewe Daran müsse der Versorgungsauftrag des Bundes für gleichwertige Lebens- und Arbeitsverhältnisse ansetzen.

Diesen Versorgungsauftrag erfülle der Bund bei der Mobilfunkversorgung aktuell nicht. IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez unterstreicht: "Es ist doch keine Selbstverständlichkeit, dass heimische Unternehmen an einem Standort Deutschland investierten. Dies passiert im Vertrauen darauf, dass der heimische Standort gute Rahmenbedingungen für Wertschöpfung und Wirtschaften finden." Gerade in konjunkturell angespannten Zeiten müsse vom Staat eine klare Standortoffensive kommen. Albiez: "Unternehmensförderung, Fachkräfteversorgung, Standortbedingungen: das sind die Handlungsfelder für die Bundespolitik. Dazu gehören weniger Papierkram, wettbewerbsfähige Steuern und eine Stärkung des dualen Ausbildungssystems. Das ist der Handlungsauftrag des Mittelstands."